Wie Wärme einsetzen, wenn ein Furnier aufgequollen ist?
Meistens löst sich das Furnier erst, wenn der Leim darunter nachgibt. Hält der Leim, reißt das Furnier ohne Wellenbildung. Sind Wellen vorhanden sind, kann man versuchen, den vorhandenen Leim zu reaktivieren. Dies geschieht durch Wärme. Ein nebelfeuchtes Tuch wird auf die aufgeqollene Stelle gelegt. Mit einem Bügeleisen (mittlere Hitze) wird das Furnier gebügelt. Wenn der alte Leim reaktiviert wird, haftet das Furnier wieder. Durch die Ausdehnung kann ein „Zuviel“ an Holzsubstanz entstanden sein, das durch Einschnitte ausgeglichen wird.
Wie erneut verleimen, wenn das Furnier aufgequollen ist?
Wenn das Bügeln das Furnier zwar glättet, es aber nicht mehr am Untergrund haftet, ist der alte Leim „tot“. In diesem Fall kann das Furnier mit frischem Hartleim repariert werden. Mit einem kleinen Spatel oder einer Spritze mit Injektionsnadel wird der Leim unter die aufgequollenen Stellen eingebracht. Zur besseren Zugänglichkeit wird das Furnier mit einem feinen Schneidewerkzeug (Cuttermesser, Raserklinge, Tapetenmesser) seitlich an der Blase eingeschnitten. Nach dem Auftragen des Leims wird das Furnier mit einer Schraubzwinge einige Stunden angepresst.
Wo ist ein Furnier häufig abgelöst und aufgequollen?
An den Ecken und Kanten von Regalen und Schränken ist das Furnier besonders anfällig für das Eindringen von Feuchtigkeit. Ständige Feuchtigkeitsquellen und Wasserdampferzeuger sind zu vermeiden (Arbeitsplatte über der Spülmaschine, Kondenswasser auf der Fensterbank, Regal über einem Herd beziehungsweise einer Kochstelle). Im Handel sind Kantenprofile für Furniere erhältlich, die einen erhöhten Schutz bieten. Ein vorsorglicher Austausch oder eine Nachrüstung kann das eigentliche Furnier besser schützen.
Kann Furnier wegen Fabrikationsfehlern aufgequollen sein?
Nicht immer ist äußere Feuchtigkeit oder ein akuter Wasserschaden die Ursache für aufgequollene Möbel und Furnieroberflächen. Werden furnierte Bauteile gekauft werden, so darf der Feuchtegehalt ab Werk 6 bis 10 Prozent relative Holzfeuchte (raumtrockenes Holz) nicht überschreiten. Hersteller und Importeure billiger Produkte sparen oft an der Trocknungszeit des Ausgangsholzes und schälen oder verarbeiten es zu früh. Es ist sinnvoll, sich über Alter und Herkunft des Furniers zu informieren.