Echte und unechte Furniere
Furniere im engeren Sinne bestehen immer aus echtem Holz. Sehr dünn geschnittene „Blätter“ dienen als Beschichtungsmaterial für Möbeloberflächen, aber auch für andere Oberflächen wie z.B. Autoinnenräume.
In der Umgangssprache hat sich der Begriff auf andere Beschichtungsarten ausgedehnt. Viele mit Kunststoff furnierte Möbel sind im korrekteren Wortsinn beschichtet. Hinzu kommt die Imitation von Holz durch Kunststoff, wie man sie von Laminat kennt. Soll ein Furnier gestrichen werden, muss zunächst das Material bestimmt werden.
Es kann sich je nach Möbelstück um das Streichen von echtem Holz oder von Kunststoff handeln.
Geringe Materialstärke schränkt die Vorbereitung ein
Bei einem Kunststoff-Furnier, wie es typischerweise bei einer Küchenfront vorkommt, ähnelt die Vorgehensweise dem Streichen von beschichtetem und lackiertem Holz. Bei modernen Innentüren handelt es sich oft auch um Holzimitate aus Kunststoff.
Echtes Furnier besteht aus einer 0,4 bis 0,7 Millimeter dicken Holzschicht. Diese dünne Schicht lässt bei der Vorbereitung zum Streichen nicht viel Spielraum. Idealerweise wird versucht, das Furnier ohne Schleifen zu streichen. Wenn eine deckende Farbe aufgetragen wird, ist das Möbel streichen ohne abschleifen nicht so wichtig. Auch „frei geschliffene“ Stellen werden später abgedeckt und es kommt nur auf die Glätte der Oberfläche an.
Furnier bearbeiten und vorbereiten
- Gleichmäßige Haftung und Festigkeit prüfen, lose Stellen gegebenenfalls mit Sprühkleber oder unterspritztem Klebstoff befestigen
- Anschleifen mit feiner Körnung ab 400er, grobe Körnungen <400 tragen zu stark ab und legen den Untergrund schnell frei
- Zur vollständigen Entfernung von Fett ein fettlösendes Spülmittel verwenden
Aceton und andere aggressive Reiniger greifen sowohl das Furnier als auch dessen Verklebung an
- Furniere sind geklebt. Einige Farben, die Lösungsmittel enthalten, können den Klebstoff angreifen und auflösen. Deshalb sollten immer nur Farben und Lacke auf Wasserbasis verwendet werden
- Das Anstreichen sollte immer in möglichst dünnen Schichten und am besten mehrmals erfolgen. Die Holzblätter haben auch in ihrem dünnen Zustand ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit behalten
- Gewellte Furniere können durch Wärme, z.B. vorsichtiges Bügeln, geglättet werden. Wichtig ist eine ausreichende Reaktionszeit nach der kurzzeitigen Wärmeeinwirkung, die die Bügeleinstellung für Seide nicht überschreiten sollte