Den richtigen Boden-Helfer finden: Die Unterschiede
Während Nivelliermasse und Ausgleichsmasse beide darauf abzielen, Unebenheiten im Boden zu beheben, unterscheiden sie sich erheblich in Anwendung und Funktion.
Nivelliermasse:
- Diese selbstverlaufende und dünnflüssige Masse bildet ohne manuelle Verteilung eine ebenmäßige Oberfläche.
- Sie eignet sich ideal für kleinere Unebenheiten und Bereiche mit einer Schichtdicke bis etwa 10 mm.
- Ihre selbstnivellierende Eigenschaft macht sie besonders geeignet für glatte Bodenbeläge wie Fliesen oder Laminat.
- Ideal für relativ ebene Untergründe, die eine präzisere Nivellierung benötigen.
Ausgleichsmasse:
- Diese zähflüssigere Masse erfordert manuelle Verteilung mit einer Glättkelle oder einem Abzieher.
- Sie ist geeignet für drastischere Höhenunterschiede und tiefere Ausbesserungsarbeiten, die Schichten von mehreren Zentimetern erfordern.
- Kann auch als Basis genutzt werden, bevor eine finale, dünnere Schicht Nivelliermasse aufgetragen wird, um eine feinere Oberflächenbeschaffenheit zu erzielen.
- Wird vielseitig verwendet, z.B. um Löcher und Risse im Boden zu schließen oder großflächige Unebenheiten auszugleichen.
Wann Sie welche Masse verwenden sollten
Die Wahl zwischen Nivelliermasse und Ausgleichsmasse hängt von der Beschaffenheit Ihres Untergrunds und der Art der Unebenheiten ab, die Sie ausgleichen möchten. Hier sind konkrete Anwendungsfälle, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern:
1. Nivelliermasse:
- Feine Unebenheiten: Optimal, wenn Ihr Boden nur geringfügige Höhenunterschiede (bis etwa 10 mm) aufweist.
- Glatte Oberflächen: Perfekt für glatte Bodenbeläge wie Fliesen, Laminat oder Parkett. Die Masse richtet sich selbst aus und bietet eine sehr glatte Oberfläche.
- Schnelle Verarbeitung: Für Projekte, die eine schnelle Umsetzung erfordern, da die Masse sich selbstständig ausrichtet und typischerweise innerhalb von zwei Stunden begehbar ist.
2. Ausgleichsmasse:
- Grobe Unebenheiten: Geeignet für deutlich stärkere Höhenunterschiede, die mehrere Zentimeter betragen können.
- Füllarbeiten: Ideal zum Füllen größerer Löcher und Risse im Boden, bevor eine abschließende Schicht mit Nivelliermasse aufgetragen wird.
- Robustere Untergründe: Optimal, wenn der Untergrund stark beschädigt ist oder eine besonders tragfähige Basis erfordert. Ausgleichsmasse dient hier als erste Schicht und bietet eine robuste Grundlage.
Beachten Sie immer die spezifischen Herstellerangaben zur maximalen und minimalen Schichtdicke der jeweiligen Masse. Ein optimaler Untergrund sollte sauber, trocken und möglichst eben vorbereitet sein.
Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis: Die Verarbeitung
Für ein optimales Ergebnis bei der Verwendung von Nivellier- oder Ausgleichsmasse ist nicht nur die Wahl des geeigneten Produkts entscheidend, sondern auch die sorgfältige Verarbeitung. Folgen Sie dieser detaillierten Anleitung:
1. Untergrundvorbereitung:
- Reinigung: Entfernen Sie gründlich Staub, Schmutz, Fett und lose Teile vom Untergrund. Verwenden Sie einen Staubsauger für die Feinreinigung.
- Prüfung auf Trockenheit: Der Untergrund muss trocken sein, da Feuchtigkeit die Haftung der Masse beeinträchtigen kann.
2. Grundierung:
Tragen Sie eine passende Grundierung gleichmäßig mit einer Malerrolle auf. Arbeiten Sie sich vom Raumrand zur Tür hin vor, um die Saugfähigkeit des Bodens zu minimieren und die Haftung der Masse zu verbessern.
3. Randdämmstreifen anbringen:
Installieren Sie Randdämmstreifen entlang der Wände, um das Abfließen der Masse zu verhindern und Schallbrücken zu vermeiden.
4. Anmischen der Masse:
- Schützen Sie sich mit einer Atemschutzmaske und Handschuhen vor Staub.
- Mischen Sie die Masse gemäß den Herstellerangaben: Geben Sie zuerst das Wasser in einen Eimer und fügen Sie das Pulver nach und nach hinzu, während Sie mit einem Rührquirl rühren, bis eine klumpenfreie Konsistenz erreicht ist.
5. Auftrag und Verteilung:
Beginnen Sie in einer hinteren Ecke des Raumes und gießen Sie die Masse aus. Verteilen Sie sie mit einer Zahnkelle oder einem Gummischieber gleichmäßig, achten Sie darauf, dass alle Unebenheiten ausgeglichen werden. Arbeiten Sie zügig, da die Masse schnell abbindet.
6. Entlüften:
Entlüften Sie die noch nasse Masse mit einer Stachelwalze, um eingeschlossene Luftblasen zu entfernen. Verwenden Sie dabei Nagelsohlen, um die frisch aufgetragene Masse nicht zu beschädigen.
7. Trocknen lassen:
Lassen Sie die ausgeglichene Fläche vollständig trocknen. Überprüfen Sie die Trocknungsdauer anhand der Herstellerangaben. Die Fläche ist meistens nach zwei Stunden begehbar, für das Aufbringen eines neuen Belags sollten jedoch 12 bis 24 Stunden eingeplant werden.
Durch die sorgfältige Beachtung dieser Schritte und die Verwendung der richtigen Werkzeuge und Schutzmaßnahmen erreichen Sie ein glattes und ebenes Ergebnis, das den neuen Bodenbelag perfekt aufnimmt.