Welche Temperatur entspricht welcher Stufe am Gasherd?
Gasherde verfügen in der Regel über Temperaturregler, die in Stufen und nicht in Grad Celsius eingeteilt sind. Dies kann verwirrend sein, wenn ein Rezept spezifische Temperaturangaben macht. Um Ihnen die Umrechnung zu erleichtern, finden Sie hier eine Übersicht, welche Temperaturen den einzelnen Stufen Ihres Gasherds entsprechen können:
- Stufe 1: etwa 140-150 °C
- Stufe 2: etwa 160-175 °C
- Stufe 3: etwa 180-200 °C
- Stufe 4: etwa 200-225 °C
- Stufe 5: etwa 220-250 °C
- Stufe 6: etwa 240-275 °C
- Stufe 7: etwa 260-280 °C
Bitte beachten, dass diese Angaben je nach Hersteller und Modell variieren können. Die tatsächliche Temperatur Ihres Backofens sollten Sie mit einem Backofenthermometer überprüfen, da Abweichungen die Backergebnisse beeinflussen können.
Methode: Temperaturanpassung mit einem Backofenthermometer
Ein Backofenthermometer erleichtert die präzise Temperaturkontrolle bei der Verwendung eines Gasherds. Diese bestehen in der Regel aus robustem Edelstahl und halten hohen Temperaturen stand. Platzieren Sie das Thermometer an der gewünschten Stelle im Ofen, um die Temperatur zu überwachen und Abweichungen auszugleichen. Elektronische Modelle haben meist eine Kunststoffummantelung mit einem Edelstahlfühler, der im Backofen platziert wird.
Der Messbereich der meisten Backofenthermometer reicht von 0°C bis 500°C. Für spezielle Anwendungen wie das Messen der Kerntemperatur von Fleisch oder Fisch gibt es Thermometer mit einem Fühler, der direkt in die Speise gesteckt wird. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihre Gerichte gleichmäßig garen und exakte Temperaturen einhalten.
Methode: Nutzung der Umluftfunktion
Die Umluftfunktion eines Gasherds bietet die Möglichkeit, Gerichte gleichmäßig zu garen. Hierbei kommt die 20-Grad-Regel zum Einsatz: Stellen Sie die Temperatur etwa 20 Grad Celsius niedriger ein als bei Ober-/Unterhitze. Dies resultiert aus der kontinuierlichen Luftzirkulation, die für eine gleichmäßige Verteilung der Hitze sorgt.
Anwendung der 20-Grad-Regel
Grundregel: Reduzieren Sie die Temperatur um 20 Grad Celsius gegenüber der Angabe für Ober-/Unterhitze.
Beispiele:
- Eine Rezeptangabe von 180°C bei Ober-/Unterhitze entspricht 160°C Umluft.
- Beträgt die Temperatur für Ober-/Unterhitze 200°C, stellen Sie auf 180°C Umluft um.
Diese Methode eignet sich besonders zum Backen mehrerer Bleche gleichzeitig, da die Hitze gleichmäßig verteilt wird. Die tatsächliche Effektivität kann je nach Backofenmodell leicht variieren. Überprüfen Sie daher regelmäßig Temperatur und Garzeit mit einem Backofenthermometer, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Tipps für das Kochen und Backen mit dem Gasherd
Ein Gasherd ermöglicht präzises und schnelles Kochen, erfordert jedoch spezifische Techniken für optimale Ergebnisse.
Kochen auf dem Gasherd
- Passende Topfgröße: Verwenden Sie Töpfe, die die Brenner vollständig abdecken, um Energieverlust und Unfälle zu vermeiden.
- Mittige Platzierung: Stellen Sie Töpfe mittig auf den Rost. Für kleine Gefäße gibt es spezielle Aufsätze, die die Stabilität verbessern.
- Flammengröße anpassen: Drehen Sie die Flamme nur so weit auf, dass sie unter dem Topf bleibt. Nach dem Erhitzen können Sie die Flamme oft reduzieren, um Energie zu sparen.
- Topfhandschuhe verwenden: Die Griffe von Töpfen auf Gasherden werden oft sehr heiß. Halten Sie Topfhandschuhe griffbereit.
Backen auf dem Gasherd
- Gitterrost nutzen: Verwenden Sie für Kuchen einen Gitterrost anstelle eines festen Blechs, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.
- Backblech drehen: Drehen Sie das Backblech nach der Hälfte der Backzeit um 180 Grad, um eine gleichmäßige Bräunung zu erzielen.
- Zusätzliche Bleche verwenden: Legen Sie ein zweites, leeres Backblech auf eine niedrigere Schiene, um die Hitzebestrahlung von unten zu mindern.
- Temperaturanpassung: Stellen Sie die Temperatur etwas niedriger ein und kontrollieren Sie die Backzeit häufiger, da die meisten Rezepte auf Elektroherde ausgelegt sind.
Allgemeine Tipps
- Schnelle Reaktionen nutzen: Nutzen Sie die schnelle Reaktionsfähigkeit des Gasherds, indem Sie Speisen schnell auf voller Flamme anbraten und dann die Hitze reduzieren.
- Grillplatten verwenden: Spezielle Grillplatten für Gasherde verteilen die Hitze gleichmäßig und sorgen für ein perfektes Grillergebnis.
Niedrigtemperaturgaren
Das Niedrigtemperaturgaren ist eine sanfte Methode, bei der Speisen bei niedrigen Temperaturen über einen längeren Zeitraum gegart werden. Dies führt zu zarten und saftigen Ergebnissen, da die niedrigen Temperaturen verhindern, dass die Speisen austrocknen oder verbrennen.
Vorteile des Niedrigtemperaturgarens
- Schonende Zubereitung: Besonders Fleischgerichte werden durch diese Methode zart und saftig.
- Erhalt von Nährstoffen: Wichtige Nährstoffe und Vitamine bleiben erhalten.
- Intensiver Geschmack: Das langsame Garen bewahrt das natürliche Aroma der Zutaten.
Einschränkungen bei Gasherden
Ältere Gasherde schaffen es oft nicht, Temperaturen unter 140°C konstant zu halten. Neuere Modelle verfügen jedoch über eine Taktungsfunktion, die es ermöglicht, Temperaturen von etwa 75°C zu erreichen, wodurch das Niedrigtemperaturgaren auch mit Gasherden möglich wird.
Anwendungstipps
- Temperatur kontrollieren: Verwenden Sie ein Backofenthermometer, um genaue Temperaturen zu gewährleisten.
- Gerichte planen: Planen Sie ausreichend Zeit ein, da das Garen bei niedrigen Temperaturen länger dauert.
- Kombigeräte nutzen: Wenn Ihr Gasherd keine ausreichenden Temperaturregelungen bietet, könnte ein Gas-Elektro-Kombiherd eine Lösung sein. Diese ermöglichen präzisere Temperatureinstellungen durch elektrischen Betrieb des Backofens.
Mit etwas Übung und den richtigen Handgriffen können Sie auch auf Gasherden die Vorzüge des Niedrigtemperaturgarens nutzen und Ihre Gerichte verfeinern.