Schleifen bei Hartholz aussichtsreich, bei Weichholz nicht möglich
Nicht umsonst herrscht die allgemeine Meinung vor, dass sich jeder Heimwerker mit dem ersten Ölen seiner Massivholzmöbel gegen mögliche zukünftige Anstriche entscheidet. Ganz so aussichtslos muss es nicht immer sein, wenn ein alter Küchenschrank oder anderes geöltes Möbelstück gestrichen wird.
Generell gilt, das Öl in weiches Holz tiefer eindringt als in hartes Holz. Darin liegt die erste Chance für das Streichen. Von Hartgehölzen kann die öltragende Schicht angeschliffen werden. Allerdings sind entsprechend starke Schleifmaschinen erforderlich, die im Amateurbereich nicht immer vorhanden oder zugänglich sind. Je nach Möbelstück, Größe und Erreichbarkeit können elektrische Hochleistungshobel die Arbeit beschleunigen und erleichtern.
Bei weichen Gehölzen wie Nadelgehölzen (Kiefer, Fichte) ist ein Abschleifen der ölgetränkten Materialsubstanz in den meisten Fällen unmöglich. Hier können nur Teilabträge erfolgen, die eventuell genug Holzflächen und Fasern freilegen, damit sich stark haftende Farbe „festhalten“ kann. Stark filmbildende Farbarten wie beispielsweise Alkydharzlacke können auf der Oberfläche die verbliebenen „Ölpfützen“ und Nester überbrücken.
Firnis oder Öl – das ist hier die Frage
Bei alten Möbeln wird die Vorbehandlung leicht verwechselt. Oft handelt es sich bei dem sogenannten Öl, meist Leinöl, tatsächlich um ein Firnis. Auf Firnis haften viele Lacke und sie wurden in vergangenen Zeiten gezielt auch als Grundierung für Alkydharzlacke benutzt.
Ein anderer Versuch kann sein, die geölten Oberflächen beziehungsweise die angeschliffenen Flächen mit Fett lösenden Reinigungsmitteln zu „neutralisieren“. Folgende Mittel können helfen:
- Abbeizmittel
- Aceton
- Erwärmen und mit Sägemehl polieren
- Reinigungsbenzin