Kalte und warme Luft binden unterschiedlich viel Wasser
Die größte bauphysikalische Herausforderung beim Einbau einer Heimsauna im Keller ist die beschränkte Lüftungssituation im Geschoss unter der Erde. In vielen Fällen muss die vorhandene Perimeterdämmung (Kontaktdämmung zum Erdreich) nicht verändert werden, aber im Kellerraum nachgebessert werden.
Neben dem Reduzieren der Temperaturunterschiede zum Mindern der anfallenden Mengen an Kondenswasser ist Luftaustausch durch Lüftung die zweite wesentliche Konstruktionsvoraussetzung. Nicht nur der thermische Aspekt spielt eine Rolle, auch die ökonomische Wirkung bezüglich des Stromverbrauchs der Heimsauna muss berücksichtigt werden.
Welche thermischen Veränderungen eine Sauna entwickelt
Folgende typische thermische Situationen entstehen, wenn eine Heimsaune im Keller betrieben wird:
- Die erwärmte Saunaluft kühlt ab und kondensiert (Kellerraum, Saunawände)
- Die Raumluft um die Sauna herum ist wärmer als die Kellerwände
- Der Kellerboden unter und vor der Sauna ist kälter als die darüber zirkulierende Luft
- Ein Tauchbottich oder Fass mit kaltem Wasser erzeugt Verdunstung
- Im Mauerwerk steigt Feuchtigkeit auf und verursacht gegebenenfalls Ausblühungen
- Feuchte, „gebrauchte“ und warme Luft verbleibt im Raum und wird nicht ausgetauscht
- Der erwärmte Saunakorpus (Saunakabine) wirkt wie eine längerfristige Raumheizung
- Eigentlich kühle Nachbarkellerräume entwickeln eine höhere Durchschnittstemperatur
Allen bauphysikalischen Faktoren muss konstruktionstechnisch entgegengewirkt werden. Welcher Aufwand erforderlich wird, sollte ein Architekt oder Bauingenieur professionell berechnen. Immer auszugehen ist von zusätzlichen Dämmmaßnahmen an den Kellerwänden, dem Boden und den Türen.
Eine Entlüftung muss immer auch eine Belüftung mit gleichem Luftvolumen sicherstellen, weswegen beispielsweise Entfeuchtungsgeräte ungeeignet sind. Sie binden lediglich Wassermoleküle aus der vorhandenen Luft, ohne sie auszutauschen.