Holz streichen bei Regen – Geht das überhaupt?
Das Streichen von Holz bei Regen ist keineswegs zu empfehlen. Feuchtigkeit beeinträchtigt die Haftung von Farben, Lasuren und Ölen auf dem Holz erheblich. Wenn das Holz nass ist, kann der Anstrich nicht richtig trocknen und bildet keine stabile Schutzschicht. Regen verursacht zudem ungleichmäßige Schichten und ein unschönes Oberflächenbild. Auch eine Plane oder Überdachung hilft oft nicht, da die Luftfeuchtigkeit weiterhin zu hoch für eine zufriedenstellende Trocknung sein kann. Ideal sind trockene Tage mit Temperaturen zwischen 10 und 24 Grad Celsius für ein optimales Ergebnis.
Alternativen und Lösungen für den Anstrich bei Regenwetter
Falls Regenwetter unvermeidlich ist und der Anstrich dennoch notwendig ist, können einige Maßnahmen helfen:
Überdachte Arbeitsbereiche schaffen
Nutzen Sie temporäre Strukturen wie Zelte oder Vordächer, um einen trockenen Arbeitsbereich einzurichten. Diese Strukturen bieten Schutz vor direktem Regen, jedoch sollte auch auf eine ausreichende Durchlüftung geachtet werden, um die Feuchtigkeit zu kontrollieren.
Tragbare Pavillons und Zelte aufstellen
Stellen Sie tragbare Pavillons oder Zelte auf, um flexible und schnell aufzubauende Arbeitsbereiche zu schaffen, in denen Sie Ihre Holzanstriche vornehmen können. Diese bieten Schutz und lassen sich bei Wetterumschwüngen schnell anpassen.
Arbeitsfläche sorgfältig abdecken
Verwenden Sie wasserfeste Planen oder spezielle Wetterschutzbahnen, um die Arbeitsfläche und das Holz vor Nässe zu schützen. Fixieren Sie die Abdeckungen gut und sorgen Sie für ausreichende Luftzirkulation durch Lüftungsschlitze oder offene Seiten.
Mobile Carports oder Garagen
Mobile Carports oder temporäre Garagen bieten Schutz nicht nur vor Regen, sondern auch vor direkter Sonneneinstrahlung. Stellen Sie eine gute Belüftung sicher, um Staunässe zu vermeiden.
Windschutz einrichten
Ein zusätzlicher Windschutz durch Zäune, Stellwände oder Pflanzkübel kann die Arbeitsbedingungen stabilisieren und das Risiko minimieren, dass Schmutzpartikel in den frischen Anstrich gelangen.
Anstrich bei moderatem Wetter
Ein Anstrich mit wetterfester, schnell trocknender Farbe kann bei leichtem, gelegentlichem Regen eine Lösung sein. Diese speziellen Produkte sind für solche Bedingungen ausgelegt und bieten eine höhere Toleranz gegenüber Feuchtigkeit.
Vorbereitung des Holzes für den Anstrich
Eine sorgfältige Vorbereitung des Holzes ist entscheidend für ein gutes Ergebnis. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Untergrund reinigen: Entfernen Sie Schmutz, Staub und Ölreste gründlich. Nutzen Sie eine Bürste oder einen Staubsauger.
- Schleifen: Schleifen Sie die Holzoberfläche und die Schnittkanten sorgfältig ab. Dies sorgt für eine gleichmäßige Struktur und entfernt alte Lack- oder Lasurreste.
- Entstauben: Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich mit einem feuchten Tuch oder einem Staubsauger.
- Kanten bearbeiten: Schleifen Sie die Kanten mit feinkörnigem Schleifpapier ab, um spätere Abplatzungen des Anstrichs zu vermeiden.
- Abdecken und Abkleben: Schützen Sie angrenzende Bereiche mit Abdeckband und Folie vor Farbspritzern.
Die Wahl des richtigen Anstrichs
Für den Außenbereich von Holz gibt es verschiedene Anstrichoptionen, die den spezifischen Umweltbedingungen angepasst werden sollten:
- Wetterfeste Farben: Diese bieten hohen Schutz gegen UV-Strahlen und Feuchtigkeit und sind ideal für stark der Witterung ausgesetzte Flächen.
- Lasuren: Sie dringen tief in die Holzoberfläche ein und bewahren die natürliche Maserung. Sie bieten guten Schutz vor Feuchtigkeit und sind für wetterfeste Hölzer geeignet.
- Öle: Öle lassen das Holz atmen und bewahren sein natürliches Aussehen. Sie sind besonders für Harthölzer geeignet und bieten Grundschutz gegen Feuchtigkeit und Schädlinge, müssen jedoch regelmäßig erneuert werden.
Achten Sie darauf, dass die Produkte als wetterfest und UV-beständig ausgezeichnet sind. Oft wird vor dem Anstrich eine Grundierung empfohlen, um Haftung und Schutzwirkung zu verbessern.
Anstrich auftragen
Für ein gleichmäßiges und langlebiges Ergebnis sollten Sie den Anstrich sorgfältig auftragen:
- Werkzeugwahl: Nutzen Sie hochwertige Pinsel oder kurzflorige Walzen. Für Details empfiehlt sich ein flacher Pinsel, größere Flächen bearbeiten Sie effizienter mit einer Rolle.
- Richtige Menge aufnehmen: Tauchen Sie den Pinsel oder die Walze nur teilweise in die Farbe ein, um Tropfen und ungleichmäßigen Auftrag zu vermeiden.
- In Maserrichtung streichen: Tragen Sie den Anstrich stets in Richtung der Holzmaserung auf.
- Dünnschichtige Anwendung: Tragen Sie den Anstrich in dünnen Schichten auf, um eine optimale Trocknung zu gewährleisten.
- Zwischenschliff: Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen und schleifen Sie gegebenenfalls leicht zwischen den Schichten.
- Stirnseiten und Schnittkanten: Behandeln Sie diese besonders gründlich, da sie anfälliger für Feuchtigkeit sind.
- Trocknungszeiten beachten: Halten Sie sich an die empfohlenen Trocknungszeiten des Herstellers, um Verklebungen zu vermeiden.
Nach dem Anstrich
Nach dem Anstrich sind einige Nacharbeiten notwendig, um das Ergebnis zu sichern:
- Schutz vor Nässe: Schützen Sie das frisch gestrichene Holz vor Regen und hoher Luftfeuchtigkeit mit wasserfesten Abdeckungen.
- Trocknungszeiten einhalten: Beachten Sie die Trocknungszeiten des Herstellers und exponieren Sie das Holz erst wieder nach vollständiger Trocknung den Witterungseinflüssen.
- Eventuelle Nachbearbeitung: Überprüfen Sie das Ergebnis auf Unebenheiten und bessern Sie bei Bedarf nach.
- Pflege des Anstrichs: Reinigen Sie die Oberfläche regelmäßig und erneuern Sie bei Bedarf die Schutzschicht, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Diese Schritte sorgen dafür, dass Ihr Holzanstrich auch unter weniger optimalen Bedingungen ästhetisch ansprechend und langlebig bleibt.