Holz ist ein genügsamer Werkstoff
Holz ist auch deswegen ein genialer Werkstoff, da es mit einer Fülle von Werkzeugen auch von Laien auf vielfältige Art bearbeitet werden kann. Die Beschaffenheit der Werkzeuge erhöht die Zahl die Bearbeitungsmöglichkeiten und erlaubt nahezu jedes gewünschte Ergebnis. Borsten, Klingen, Körnungen und Schneiden unterschiedlicher Ausprägungen passen sich nur beabsichtigter Formgebung an, sondern auch der Holzart (Laub, Nadel, hart, weich) und der Holzqualitätsklasse.
Bearbeitungsmethoden und Werkzeuge im Überblick
Biegen (richten)
Für das Biegen von Holz, um eine abgerundete Oberfläche zu erzeugen oder Verzug rückgängig zu machen, braucht es Feuchtigkeit und Hitze. In Wasser getränktes oder frisches Holz muss auf mindestens hundert Grad Celsius erhitzt werden, idealerweise über Wasserdampf.
Bürsten (abtragen und reinigen)
Während Drahtbürsten einen stark abrasiven Charakter haben, wirken Borsten aus anderen Materialien nur reinigend. Wird abgetragen, muss meist mit einem anderen Werkzeug nachgeglättet werden.
Drechseln/Drehen (zerspanen)
Runde Holzformen und Oberflächen werden durch Einspannen in eine rotierende Maschine bearbeitet. Das drehende Holz wird mit fest fixierten oder manuell angesetzten Messern zerspant.
Feilen (abtragen)
Feilen ist eher als Bearbeitungsform für Metall bekannt. Bei Gehölzen mit hoher spezifischer Dichte können sie gegenüber schleifen oder fräsen die geeignetere Alternative sein.
Fräsen (abtragen und zerspanen)
Beim Fräsen wird ein relativ hoher Abtrag durch grobe Klingen, Messer und Schneiden erzielt. Typisches Anwendungsgebiet ist das schräg fräsen der Holzkanten.
Hobeln (abtragen und zerspanen)
Um größere Oberflächen schnell zu glätten, ist das Hobeln die beste Option. Je nach dem Einstellen des Hobels ändert sich die Balance zwischen abtragen und zerspanen.
Polieren (leichtes abtragen und reinigen)
Polieren entspricht einem sehr feinen Abtragen im Mikrometer-Bereich. Poliermittel wie Pasten enthalten feinste Festkörper und Partikel, die abtragend reinigen und die Gleichmäßigkeit der bereits sehr glatten Holzoberfläche erhöht.
Raspeln (abtragen und zerspanen)
Dem Fräsen ähnlich, aber weniger für größere Flächen als für Ecken, Kanten und länglich schmale Holzoberflächen gedacht.
Sandstrahlen (abtragen und reinigen)
Die Auswahl des Sands und seiner Körnung bestimmt über den Grad des abtragenden Effekts oder dem Beschränken auf das Reinigen durch entfernen von Fremdstoffen auf der Oberfläche.
Schaben (abtragen und zerspanen)
Holzschaber können als nach vorne zu bewegende scharfe Spachtel oder als Ziehmesser konzipiert sein. Gröbere Unebenheiten wie Astansätze lassen sich für feinere Bearbeitung vorbereiten.
Schleifen (abtragen und zerspanen)
Der Klassiker unter den glättenden Methoden.
Schnitzen (zerspanen)
Mit Schnitzmesser lassen sich Reliefs, Strukturen und Ziselierungen einschnitzen.
Spachteln (reparieren)
Mit Holzkitt und ähnlichen Füllstoffen lassen sich Risse in Holzbalken und anderen Holzoberflächen verfüllen.
Stemmen/Stechen (zerspanen)
Spezielle Aussparungen für konstruktive Anforderungen können mit Stechbeitel oder Stecheisen realisiert werden.