Dispersionsfarbe auf Kalk: Darum könnte es schiefgehen!
Pudernde Kalkfarben bieten für Dispersionsfarben keinen tragfähigen Untergrund, der neue Anstrich wird wahrscheinlich nach einiger Zeit abblättern. Besser wäre es, eine weitere, diesmal besser gebundene Sumpfkalkfarbe aufzutragen, die den Untergrund gleich mit festigt.
Doch noch ein weiterer Grund spricht gegen das Überstreichen von Kalk mit Dispersionsfarben: Die Kalkfarbe stellt ein diffusionsoffenes Anstrichmittel dar, das zur optimalen Raumklimatisierung beiträgt. Dispersionsfarbe verschließt je nach Sorte einen Großteil der Wandporen und negiert damit diesen Vorteil.
Kalkfarbe mit Dispersionsfarbe überstreichen: Das sollten Sie beachten
Wenn Sie sich trotzdem für einen Neuanstrich mit einer Dispersionsfarbe entscheiden, dann empfehlen wir folgende Vorgehensweise, um die Haltbarkeit zu gewährleisten:
- Spritzen Sie die alte Kalkfarbe gründlich mit dem Hochdruckreiniger ab.
- Überprüfen Sie auch den Putz und entfernen Sie eventuelle lose Stellen.
- Spachteln Sie Löcher und Risse sorgfältig aus.
- Festigen Sie die gesamte Fläche mit Tiefgrund, damit wirklich nichts mehr kreidet.
- Nun können Sie die Wand mit Dispersionsfarbe streichen.
Eine Alternative besteht darin, Silikatfarbe zu verwenden, die ebenso diffusionsoffen ist wie Kalkfarbe. Auch hierfür müssen Sie zunächst die alte Kalkfarbe weitgehend entfernen, dann verwenden Sie Silikatverdünnung als Grundierung.
Im nächsten Schritt bringen Sie eine Silikatgrundierung auf, die Sie nach dem Trocknen mit einer Silikatfarbe im passenden Farbton überstreichen. Diese Option steht Ihnen nur dann offen, wenn Sie über einen mineralischen Untergrund für Ihre Silikatbeschichtungen verfügen.