Die verschiedenen Arten von Kalkfarben
Früher gab es nur zwei Sorten von Kalkfarbe: den Löschkalk und den Sumpfkalk. Löschkalk wurde ganz einfach durch das sogenannte »Kalklöschen« hergestellt, indem man Calciumoxid mit Wasser mischte. Dabei kommt es zu einer starken Wärmeentwicklung.
Die Zubereitung von Sumpfkalk erstreckt sich hingegen über einen längeren Zeitraum, hier wird der Kalk über einen längeren Zeitraum in Wasser »eingesumpft«. Während dieser oft monatelangen Phase setzen sich Schmutzstoffe ab und die innere Struktur des Anstrichmittels verändert sich.
Sumpfkalk gilt als reiner, abriebfester und insgesamt qualitätvoller als Löschkalk. Inzwischen wurden allerdings noch viele weitere Varianten der Kalkfarbe entwickelt, angereichert mit Bindemitteln und Pigmenten besitzt jede von ihnen spezielle Eigenschaften.
Rolle, Pinsel oder Bürste: Womit bringe ich meine Kalkfarbe auf die Wand?
Kalkfarben verfügen häufig über eine vergleichsweise dünne Konsistenz, sie werden in mehreren Schichten übereinander aufgetragen. Hier bietet es sich an, die Farbe ebenso wie in alten Zeiten mit der Bürste zu streichen, dafür reicht ein normaler Malerquast.
Die Farbe wird mit dem Quast eingearbeitet, sodass eine durchgängige, aber lockere Beschichtung entsteht, ohne unschöne Ansätze. Doch die Frage, ob man Kalkfarbe streichen oder rollen soll, erhält aufgrund des Aufkommens moderner Farbsorten eine ganz neue Brisanz:
Sogenannte »fette« Kalkfarben, erkennbar an der cremigen Konsistenz, können in der Regel auch mit der Rolle aufgetragen werden. Eine entsprechende Anleitung finden Sie normalerweise auf auf dem zugehörigen Gebinde.
Kalkfarbe streichen oder rollen: Das sollten Sie beachten!
Egal ob Sie nun Ihre Kalkfarbe streichen oder rollen: Um dieses spezielle Anstrichmittel fachgerecht zu verarbeiten, sollten Sie die folgenden Regeln beachten.
- stark saugende Untergründe vornässen
- Grundierung mit verdünnter Kalk(kasein)farbe
- Kalkfarbe nicht unter 8 Grad Celsius verarbeiten
- Anstriche gelingen besser bei hoher Luftfeuchte
- angrenzende Bauteile mit Klebeband und Folie schützen
- Kalkspritzer zügig entfernen, Augen und Haut schützen
- mehrere dünne Schichten auftragen
- Anstrich durch Sprühnebel leicht feucht halten (steigert Abriebfestigkeit)
- nur vollständig getrocknete Schichten überstreichen