Bauteile arbeiten unterschiedlich
Ein Haus besteht aus unterschiedlichen Bauteilen: Wänden, Decken, Fenstern, Türen, usw. Diese Teile werden zwar zusammengefügt und sind miteinander stabil, doch schwinden und dehnen sich die einzelnen Materialien unterschiedlich stark. Plötzlich tauchen dann sogar bei einem Neubau an einer verputzten Innenwand [inkl=horizontale-risse-innenwand]Risse[/link] auf. Das ist zwar kein Manko an sich, aber die Risse lassen sich vermeiden.
Was ist der Kellenschnitt?
Der Kellenschnitt ist ein Schnitt im Putz, der mit der Kelle ausgeführt wird. Er ist nötig zwischen Decken und Wänden, aber auch zwischen tragenden und nicht tragenden Bauteilen und am Anschluss von verputzten Wänden zu Holz oder zu Gispkartonplatten.
Beim Kellenschnitt wird der noch feuchte Putz bis zum Putzgrund eingeritzt. Dadurch findet eine Trennung des Putzes von den anderen Bauteilen statt.
Ist der Kellenschnitt sichtbar?
Der Kellenschnitt kann sichtbar sein, er muss es aber nicht. Schöner ist es natürlich, wenn man gar nicht sieht, dass die Putzschicht zweier Bauteile gar nicht zusammenhängt.
Damit Sie den Kellenschnitt später nicht sehen können, führen Sie ihn zunächst aus, verschließen den Putz an der Oberfläche dann im letzten Arbeitsschritt aber wieder durch Reiben oder Glätten.
Grenzt eine verputzte Fläche an Holz, wie das beispielsweise bei Fachwerkhäusern der Fall ist, ist der Kellenschnitt sichtbar. Denn dann wird der Putz noch leicht abgeschrägt, es entsteht also eine halbe v-Fuge, die den Putz optisch wirklich vom Holzbalken abgrenzt. Außerdem kann so das Holz frei schwinden und sich ausdehnen, ohne dass der starre Putz zusammengedrückt oder auseinandergezerrt wird und dadurch abplatzt.