Über einen ungedämmten Keller gehen etwa zehn Prozent der aufgewendeten Wärmeenergie verloren. Vor allem im Erdgeschoss kann die mangelnde Wärmedämmung im Kellerbereich spürbare Einschränkungen der Wohnqualität zur Folge haben – kalte Füße und im ungünstigsten Fall aufsteigende Feuchtigkeit von unten dürften an der Tagesordnung sein. Hinzu kommen ein hoher Energieverbrauch und entsprechend hohe Kosten. Bereits die Dämmung der Kellerdecke verhindert wirksam, dass das Haus von unten auskühlt. Sie führt zu einer spürbar höheren Fußbodentemperatur im Erdgeschoss sowie zu einer besseren Energie- und Feuchtigkeitsbalance des Hauses.
Tabelle 1: Kosten für die Kellerdeckendämmung und andere Arten der Kellerdämmung
Dämmungsart | Kosten pro m2 (EUR) |
---|---|
Kellerdeckendämmung von der Kellerseite | 15 – 25 |
Kellerdeckendämmung im Erdgeschoss | 70 – 160 |
Perimeterdämmung (Außendämmung der Kellerwände) | 40 – 60 (+ Erdarbeiten) |
Innendämmung der Kellerwände | 80 |
Dämmung des Kellerbodens | 70 – 160 |
Reicht eine Kellerdeckendämmung für eine gute Wärmeisolierung aus?
Bereits die Dämmung der Kellerdecke führt zu einer spürbar höheren Fußboden im Erdgeschoss sowie zu einer besseren Energiebilanz des Hauses. Als isolierte Dämmmaßnahme für einen unbeheizten, nur als Abstell- und Lagerraum genutzten Keller reicht sie aus und ist dann eine sehr wirtschaftliche Form der Wärmedämmung. Eine Kellerdeckendämmung ermöglicht eine zuverlässige untere Wärmeisolierung des Wohnbereichs und bietet gegen aufsteigende Feuchtigkeit einen hinreichenden Schutz.
Kein Einfluss auf die Feuchtigkeitsbalance des Kellers
Dagegen hat eine Kellerdeckendämmung für sich genommen keinen Einfluss auf die Feuchtigkeitsbalance des Kellers. Feuchte Wände im Kellerbereich entstehen auf zwei unterschiedlichen Wegen: Zum einen setzt sich an den Wänden eines ungenutzten Kellers schnell kondensierte Luftfeuchtigkeit an den Wänden ab, was zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung führen kann, zum anderen zieht Feuchtigkeit aus dem umgebenden Erdreich in die Kellerwände. Für Kellerräume mit hoher Feuchtigkeitsbelastung ist eine komplette Kellerdämmung daher auf jeden Fall empfehlenswert, um die Bausubstanz des Hauses auch im Kellerbereich nachhaltig zu schützen.
Vollständige Kellerdämmung – bei intensiv genutzten Kellern immer nötig
Bei einem Keller der beheizt, als Hobby- und Wirtschaftsraum genutzt oder zeitweilig bewohnt wird, ist eine vollständige Kellerdämmung (Wände, Decke, Boden) nötig. Die Dämmung der Kellerwände kann von außen als sogenannte Perimeterdämmung oder als Innenwanddämmung erfolgen.
Allgemeines zur Kellerdeckendämmung
Eine isolierte Kellerdeckendämmung ist das Äquivalent zur Wärmedämmung der obersten Geschossdecke im Dachbereich. Für eine effiziente Wärmeisolierung des Wohnbereichs sollten – falls kein weiterer Ausbau des Dachstuhls und des Kellers geplant sind – beide Dämmungen vorgenommen werden. Die Dämmung der Kellerdecke kann kellerseitig oder durch eine Fußbodendämmung im Erdgeschoss erfolgen.
Trocknung und fachgerechte Vorbereitung der Kellerdecke
Vor dem Beginn der Dämmarbeiten muss die Kellerdecke komplett ausgetrocknet sein. Falls sich Feuchtigkeit im Deckenbereich gesammelt hat, hängt das weitere Vorgehen vom Ausmaß der Durchfeuchtung ab. Bei geringen Feuchtegraden reicht eventuell bereits ausgiebiges Lüften aus, eine intensivere Trocknung ist durch das Beheizen des Kellers und gegebenenfalls durch die Verwendung eines Bautrockners oder eines Infrarot-Strahlers möglich. Zur Vorbereitung der Decke für die Dämmung gehören außerdem das Entfernen von Schmutz, Farbresten und Putz. Optimal ist, wenn der Untergrund auf der Seite, auf der die Kellerdeckendämmung vorgenommen werden soll, einen möglichst ebenen Untergrund aufweist.
Kellerdeckendämmung – von unten oder als Fußbodendämmung im Erdgeschoss?
Am einfachsten ist, wenn die Dämmung der Kellerdecke von unten erfolgen kann. Zu niedrige Deckenhöhen, stark gewölbte Decken oder zahlreiche Kabel- und Rohrleitungen an der Kellerdecke stellen hier oft Hindernisse dar. Durch die Wahl des passenden Verfahrens ist jedoch auch hier oft eine kellerseitige Deckendämmung möglich. Eine Fußbodendämmung im Erdgeschoss kann eine Alternative bei komplizierteren Raum- und Bauverhältnissen sein, ist im Vergleich zu einer kellerseitigen Dämmung jedoch deutlich aufwändiger und teurer. Außerdem bietet sich die Dämmung der Kellerdecke vom Erdgeschoss aus an, wenn ohnehin eine komplette Fußbodensanierung erfolgen soll, was in diesem Fall auch zur Wirtschaftlichkeit dieser Dämmmethode beiträgt.
Verfahren für die Wärmedämmung auf der Kellerseite
Für eine kellerseitige Dämmung der Kellerdecke gibt es verschiedene Methoden. Bei ebenem Untergrund und ausreichender Deckenhöhe werden – als einfachstes Verfahren – Dämmplatten auf die Kellerdecke aufgebracht. Für Gewölbekeller und Kellerdecken mit Rohrleitungen und Kabeln kommt eine Unterkonstruktion in Frage. Alternativ kann eine kellerseitige Wärmedämmung auch als Einblasdämmung oder im sogenannten Spray-On-Verfahren erfolgen.
Plattendämmung der Kellerdecke
Eine Plattendämmung ist das einfachste Verfahren für die Kellerdeckendämmung. Dabei werden die Dämmplatten von unten mit der Decke verklebt oder verdübelt. Welche Befestigungsmethode gewählt wird, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes sowie dem jeweiligen Dämmstoff ab. Klebungen können mit klassischen Bauklebern vorgenommen werden. Als Dämmmaterial für diese Form der Kellerdeckendämmung werden meist Mineralwollen (Stein- und Glaswolle) oder Kunststoffe (EPS/Styropor, PUR/PIR) verwendet. Daneben können auch Verbundbaustoffe – beispielsweise Kombiplatten aus EPS/Styropor und Rigips – zum Einsatz kommen. Naturdämmstoffe wie Holzfaser oder Hanf sind ebenfalls in Plattenform erhältlich, spielen wegen der meist erforderlichen höheren Dämmstärken und aus Kostengründen für die Kellerdeckendämmung jedoch nur eine Nebenrolle.
Probleme mit Rohrleitungen und Kabeln
Probleme mit Rohrleitungen und Kabeln bei einer Plattendämmung lassen sich durch sogenannte Dämmstreifen lösen. Diese werden als Abstandshalter an der Decke montiert und die Dämmplatten dann darauf verklebt. Ein zusätzlicher Dämmeffekt lässt sich durch Stopfdämmungen mit Faserdämmstoffen erzielen, die die Hohlräume zwischen Kellerdecke und Leitungen/Kabeln füllen.
Plattendämmung mit Unterkonstruktion
Aufwändiger ist die Dämmung eines Kellergewölbes, das keine glatte Fläche aufweist. Unterkonstruktionen können hier eine gute und ebenfalls recht unkomplizierte Lösung sein. Sie werden mit der Kellerdecke verdübelt und anschließend mit Dämmmatten ausgefüllt. Aufgrund ihrer guten Dämmungsleistung und des günstigen Preises bieten sich als Dämmstoff vor allem Matten und Vliese aus Mineralwollen an. Zum Abschluss wird die Konstruktion mit Rigips- oder OSB-Platten verkleidet.
Dämmsysteme für Gewölbekeller
Einige Hersteller – unter anderem Rockwool – bieten für die Dämmung von Gewölbedecken spezielle Dämmsysteme an, optional sind Maßanfertigungen möglich.
Falls die Kellerdecke einen ausreichend großen Hohlraum aufweist, kann eine Einblasdämmung vorgenommen werden. Der Dämmstoff wird mit einem Packer durch einen Schlauch in den Hohlraum eingeblasen und dabei gleichzeitig verdichtet, die Einblasung kann von der Kellerseite oder vom Erdgeschoss aus erfolgen. Diese Methode zur Kellerdeckendämmung ist besonders effizient und günstig, birgt allerdings ein hohes Risiko von Wärmebrücken. Falls eine Einblasdämmung vorgesehen ist, jedoch kein Hohlraum vorhanden ist, dieser für die Dämmung nicht ausreicht oder zu viele Wärmebrücken existieren, kann ein Holzrahmenunterbau die Basis für diese Form der Kellerdeckendämmung bilden. Als Dämmstoff werden am häufigsten Zelluloseflocken verwendet, andere geeignete Materialien sind beispielsweise Faserdämmstoffe, Steinwolle oder EPS/Styropor-Granulat.
Spray-On-Verfahren
Im Spray-On-Verfahren wird ein Gemisch aus Wasser und Zelluloseflocken auf die Kellerdecke aufgesprüht, Leitungen und Kabel können hier einbezogen werden. Nach dem Erstarren des Gemischs erfolgt optional die Verkleidung dieser Dämmschicht. Für Kellerdeckendämmungen, die anschließend verputzt werden sollen, wird dem Dämmstoff ein Bindemittel zugesetzt – entsprechende Mischungen werden im Baustoffhandel angeboten. Bei diesem Verfahren für die Kellerdeckendämmung ist vor dem Abschluss der Bauarbeiten eine Überprüfung der Dämmstoffdicke nötig.
Kellerdeckendämmung im Erdgeschoss
Für eine Kellerdeckendämmung vom Erdgeschoss aus muss der gesamte Fußboden erneuert werden. Über der Kellerdecke wird eine Dampfsperre in Form einer wasserdichten Folie eingebracht, darauf werden zunächst Dämmplatten – etwa aus Polystyrol (EPS/Styropor, bei höheren Belastungen auch XPS), Hanf oder Kork sowie der Fußbodenbelag verlegt. Durch die höhere Fußbodenkonstruktion ist eventuell auch eine Anpassung von Türen und Treppenabsätzen nötig. Durch einen dünneren Estrich lassen sich entsprechende Umbauten eventuell vermeiden.
Tabelle 2: Ausgewählte Dämmstoffe für die Kellerdeckendämmung
Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit (W/mK) | Mindestdämmdicke (cm) | Kosten/m2 (EUR) |
---|---|---|---|
Glaswolle | 0,032 – 0,040 | 14 | 10 – 20 |
Steinwolle | 0,035 – 0,040 | 14 | 10 – 20 |
EPS/Styropor | 0,035 – 0,045 | 14 | 5 – 20 |
PUR/PIR | 0,02 – 0,025 | 10 | 10 – 20 |
Zellulose | 0,04 – 0,045 | 16 | 10 – 20 |
Hanf | 0,04 – 0,045 | 15/16 | 10 – 30 |
Kork | 0,04 – 0,05 | 18 | 15 – 40 |
Kellerdeckendämmung und Dämmstoffdicken
In der Praxis ergeben sich bei einer Kellerdeckendämmung oft Fragen im Hinblick auf die Dämmstoffdicke. Durch eine kellerseitige Dämmung reduziert sich zwangsläufig die Deckenhöhe, was in niedrigen Kellern insbesondere bei der Verwendung von Unterkonstruktionen problematisch werden kann. Bei Sanierungen ist wichtig, dass durch die Kellerdeckendämmung möglichst keine Umbauten der Türen- und Fensteranschlüsse nötig werden. Ein besonders leistungsstarker Dämmstoff wie PUR/PIR ermöglicht hier – bei einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis – gegenüber anderen Materialien eine spürbare Reduktion der Dämmstoffdicke.
EnEV-Vorgaben für die Kellerdeckendämmung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 gibt vor, dass die Wärmedämmung von Wohngebäuden mindestens einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 0,24 W/(m²K) bewirken muss. Falls dieser Wert unterschritten wird, ist eine öffentliche Förderung der Dämmmaßnahme durch einen KfW-Bauzuschuss oder ein zinsgünstiges KfW-Darlehen möglich. Voraussetzung für die Förderung sind jeweils die Beantragung der Förderung vor dem Beginn der Baumaßnahme sowie das Gutachten eines professionellen Energieberaters.