Wirkungsweise beim Kalken
Beim Kalken wird eine spezielle Kalkpaste, die man auch fertig kaufen kann, in die Poren des Holzes gerieben. Dadurch wird das Holz in einem weißen Farbton gefärbt, die Maserung bleibt aber sichtbar. Das ergibt einen interessanten, auch etwas Antik wirkenden Look.
Geeignete Holzarten
Grundsätzlich funktioniert das Kalken nur bei Holzarten mit besonders großen Poren. Das sind zum Beispiel:
- Eichenholz
- Ulmenholz
- Esche
- aber natürlich auch Kiefernholz
Intensivierung der sichtbaren Maserung
Um die sichtbare Maserung auch nach dem Kalken noch zu verstärken, kann man das Holz zuvor beizen. Dafür dürfen ausschließlich wasserlösliche Beizen verwendet werden, bei Kiefernholz verwendet man am besten weiße Beizen.
Poren öffnen für besseres Färben
Man muss auch bei grobporigem Holz immer die Poren noch zusätzlich etwas öffnen, damit danach auch eine optisch ansprechende und gleichmäßige Färbung zustandekommt. Das macht man am besten, indem man das Holz vorsichtig mit einer Drahtbürste immer nur in Faserrichtung (wichtig!) bürstet.
Problem Harz
Kiefernholz kann fallweise sehr stark harzen. Das Kalken – wie auch das Beizen und das Lackieren – sind bei sehr harzhaltigen Stücken immer schwierig, in diesem Fall sollte man von allen Oberflächenbehandlungen absehen. Ist der Harzgehalt des jeweiligen Stücks nur mäßig, kann man es eventuell mit einem vorangehenden Entharzen versuchen. Geeignete Entharzungsmittel sind:
- alle Holzseifenlaugen, auch Schmier- und Kernseifenlaugen
- Benzine und Alkohole (mit Vorsicht anwenden)
- Terpentinöl (klassisch, ebenfalls vorsichtig anwenden)
Grundierung und Schutz
Damit die Kalkpaste das Holz nicht angreift, muss zuvor eine Grundierung aufgetragen werden, die das Holz schützt. Das Grundieren erfolgt immer nach dem Beizen. Am besten eignet sich hier Schellack, Sie können aber auch andere wasserlösliche Lacke (unbedingt!) verwenden. Nach dem Trocknen der Kalkpaste muss unbedingt ein Oberflächenschutz hergestellt werden. Auch hier eignet sich Schellackpolitur besonders gut, Wachsen ist nur bei Eichenholz empfehlenswert.
Vorgehen beim Kalken
Nach dem Grundieren wird die Kalkpaste mit einem Leinentuch (funktioniert am besten) vorsichtig quer zu den Fasern aufgewischt. Danach sofort die überschüssige Paste abwischen (darf nicht antrocknen). In Längsrichtung noch einmal vorsichtig mit einem sauberen Stück Leinen zu wischen sorgt für ein besseres Ergebnis. Danach muss die Paste für rund 24 Stunden trocknen, bevor sie die Schutzschicht erhält.