Den Untergrund richtig vorbereiten
Wenn Oberflächen nicht mit einem Pinsel oder einer Farbwalze, sondern mit einer Spritzpistole lackiert werden sollen, dann hat dies in der Regel verschiedene Gründe. So kann es natürlich je nach Form eines Werkstücks einfacher sein, bestimmte Stellen mit dem Farbnebel aus einer Spritzpistole zu erreichen. Das gilt zum Beispiel beim Lackieren eines Heizkörpers. Es kann aber auch Zeit sparen, größere Oberflächen wie die eines Zauns mit einer Sprühpistole statt mit einem Pinsel zu lackieren.
In den meisten Fällen werden Oberflächen wie Türen aber deshalb mit einer Spritzpistole lackiert, weil damit ein besonders feiner und exakter Farbauftrag möglich ist. Diese hohe Qualität des Lackauftrags kann aber nur mit einer entsprechend sorgfältigen Vorbereitung gelingen:
- mechanische Entfernung einer alten Lackschicht
- Auftrag eines Entfettungsmittels
- mechanische Entfernung von Verschmutzungsresten
- erneutes Entfetten
- Abdecken der nicht zu lackierenden Teile
- evtl. Grundierung mit Kunstharz-Haftgrund
Nach der Grundierung sollte mit dem Auftragen des Kunstharzlacks möglichst nicht länger als 24 Stunden gewartet werden. Außerdem sollten sie beachten, dass Einkomponentenlack auf eine Oberfläche mit vorhandenem Zweikomponentenlack aufgesprüht werden kann. Umgekehrt hält Zweikomponentenlack auf Einkomponentenlack aber nur schlecht.
Den Kunstharzlack verdünnen
Zunächst einmal sollte die Frage geklärt werden, ob es sich um Ein- oder Zweikomponentenlack handelt. Grundsätzlich sollte in den technischen Hinweisen des Herstellers angegeben sein, wie und womit ein bestimmter Lack in welchem Mischungsverhältnis verdünnt werden kann. Bei Kunstharzlacken kommen in der Regel nur die folgenden Verdünnungsmedien infrage:
- Terpentinersatz
- Terpentin
- Universalverdünnung
Beim Verdünnen sollten Sie mitunter schrittweise vorgehen, um sich so an die perfekte Konsistenz heranzutasten. Diese wird von erfahrenen Handwerkern als ähnlich der Konsistenz von Kondensmilch (Kaffeemilch) angegeben. Perfekt messen lässt sich dies aber mit einem Viskositätsmessbecher, mit dem der Durchfluss des Lacks durch den Trichter in einer bestimmten Zeit gemessen wird.
Die richtige Arbeitstechnik
Beim Sprühen von Kunstharzlack sollten Sie stets auf die Zeit achten, da Zweikomponentenlacke innerhalb einer bestimmten Zeit aushärten. Besonders schöne Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn über den Rand der zu lackierenden Oberfläche an den Seiten hinaus gesprüht und erst abseits des eigentlichen Arbeitsbereichs gewendet wird. Hierfür kann es sinnvoll sein, einen Pappkarton hinter oder unter das Werkstück zu legen.
Außerdem sollte ein kurzes Probesprühen erfolgen, bevor mit dem Lackieren der eigentlichen Arbeitsoberfläche begonnen wird. So können Sie überprüfen, ob Sie beim Verdünnen die richtige Konsistenz erreicht haben und ob die richtige Düsengröße auf die Spritzpistole aufgesetzt wurde.
Da die Verarbeitung von Kunstharzlacken mit einer Spritzpistole mit gewissen gesundheitlichen Gefahren verbunden ist, sollten Sie bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und eine Atemschutzmaske tragen. Außerdem muss die Spritzpistole sehr zeitnah gereinigt werden, damit diese von aushärtenden Lackresten in ihrer Funktion nicht dauerhaft beeinträchtigt wird.