Geweitete Enden sorgen für Befestigungsflächen
Kupferrohre müssen an ihren Enden verbunden werden. Das kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. Von Außen lassen sich Bauteile aufsetzen, sogenannte Fittings, die sich mit einer Klemm- oder Pressfunktion auf das Rohr drücken. Auch ein Löten ist möglich, wobei die stumpfen Rohrränder nur geringe Fläche bieten, um Lötstoff eine Verbindung zu erlauben. Ähnlich verhält es sich beim Schweißen. Kleben ist keine zuverlässige Verbindungsart für Kupferrohr.
Um sowohl Fittings als auch erhitzten Verbindungstechniken ausreichenden Halt zu geben, ist ein Weiten der Kupferrohre gängig und üblich. Dabei kommen drei Varianten zum Einsatz:
1. Beim Aufweiten des Kupferrohrs wird ein bis zu etwa zwanzig Millimeter tiefer Kragen in das Rohrende getrieben beziehungsweise aufgestülpt.
2. Beim Bördeln des Kupferrohrs wird ein dünner Kragenring umlaufend nach außen ragend an der Rohrkante erzeugt.
3. Beim Aushalsen werden seitlich im Rohr Öffnungen platziert, die mit einem „Stehkragen“ versehen werden, um einem Anschlussrohr Halt zu geben.
Da Kupfer ein weiches Metall ist, kann das Weiten manuell und maschinell ausgeführt werden. Entscheidend ist bei allen drei Methoden, dass der Innendurchmesser des Kupferrohrs über die Verbindungsstelle hinaus exakt erhalten bleibt und fortgeführt wird.
Aus diesem Grund muss das Weiten immer die Materialstärke beziehungsweise Wanddicke des Rohrs plus eine geringe Zulage für das Verbindungsmittel (ein bis zwei Millimeter) ergeben.
Auf gebördelte Verbindungen werden Fittings und Überwurfmuttern von außen aufgesetzt. Bei aufgeweiteten Kupferrohren reicht das Einstecken und materialschlüssiges Fügen durch Löten oder Schweißen. So kann vor allem bei eingeschränktem Platzangebot ein zierliches Rohrsystem konstruiert werden, dass an keiner Stelle den Außendurchmesser der Rohre plus die Wandstärke übertroffen wird.