Die Fliesenart bestimmt die passende Methode
Unter Fliesen sind glasierte und offenporige Produkte zusammengefasst. Zudem kann es sich um Keramik-, Stein- und Zementfliesen handeln. Gemeinsam haben sie, dass sie relativ hart sind und eine mittelschwere mechanische Bearbeitung gut vertragen. Gebrannte und versiegelte Fliesen vertragen chemische Substanzen so gut wie vergleichsweise Glas.
Wenn es sich um offenporige und nicht versiegelte Fliesen handelt, ist die Empfindlichkeit an der Art der Herstellung gekoppelt. Dabei spielen bei der Klassifizierung die Wasseraufnahmemengen eine Rolle. Je höher diese ist, desto empfindlicher reagieren die folgenden Fliesenarten auf Beizen und Laugen:
- Steingut nimmt über zehn Prozent Wasser auf
- Terrakotta nimmt drei bis über zehn Prozent Wasser auf (mehr Schliff = weniger Wasser)
- Klinker und Steinzeug nehmen zwischen einem halben und drei Prozent Wasser auf
- Feinsteinzeug nimmt unter einem halben Prozent Wasser auf
Wenn von diesen offenporigen Fliesen alter Lack entfernt wird, muss mit erhöhter Wasseraufnahmefähigkeit auf ein tiefere Lage des Lacks geschlossen werden. Prinzipiell lässt sich mit Beizen und alkalischen Laugen beim Entfernen von Stein arbeiten, allerdings muss jedes saure Milieu vermieden werden.
Das Heißluftverfahren und der Schutz der Fugen
Während glasierte Fliesen problemlos mit Beize jeder Art bearbeitet werden können, ist das Entfernen mit Heißluft vorsichtig anzugehen. Manche Glasuren fangen ab etwa 500 Grad Celsius an Spannung aufzubauen. Der Riss oder ein Aufplatzen ist dann nicht mehr weit.
Besondere Aufmerksamkeit muss den Fugen geschenkt werden. Sie stellen bei fast allen Methoden die jeweilige Achillesferse der Fliesenfläche dar. Der Füllstoff wird entweder abgeklebt (metallische Gewebebänder) oder entfernt und später erneuert.