Der Laminatboden ist dank verbesserter Herstellungstechniken eine echte Alternative
Über viele Jahrzehnte galten einfache Parkett- und Dielenböden als „Allerweltsböden“. Dieses Ansehen hat sich drastisch verändert. Heute liegen Holzböden mehr denn je als Edelboden im Trend. Eine sinnvolle Alternative in Mietswohnungen für Vermieter und Mieter gleichermaßen, aber auch im Eigenheim und in Geschäftsgebäuden, ist der deutlich preiswerte Laminatboden. Die aktuellen Produktionen imitieren Holzbodenoberflächen selbst in der Oberflächenstruktur täuschend echt. Als Mehrschichtboden ist Laminat außerdem optional mit einer Trittschalldämmung versehen.
Der Siegeszug vom Laminatboden ist nicht aufzuhalten
Außerdem sind die Paneele bei hochwertigen Laminatböden sehr fest und abriebsfest. Die Abriebklassen werden vom Hersteller mit angegeben. So können Laminatböden sogar in Diskotheken und ähnlich intensiv beanspruchten Räumlichkeiten verlegt werden. Diese robuste Ausführung neutralisiert den einzig ernsthaften Nachteil von Laminatböden deutlich: Beschädigungen können wie bei Dielen und Parkett nicht ausgeschliffen werden. Immer mehr konnten sich auch imprägnierte Laminatpaneele durchsetzen, sodass Laminat unter bestimmten Voraussetzungen auch in Feuchträumen einsetzbar ist. Selbst für Wasser-Fußbodenheizungssysteme haben viele Laminatböden Freigaben.
Laminatboden verlegen ist heute einfacher denn je
Laminatböden haben sich also deutlich weiterentwickelt. Viele Aspekte, die Laminatböden als „Billigvariante“ darstellten, sind heute nicht mehr gültig. Der Laminatboden ist damit von billig und minderwertig zur preiswerten Alternative zu Echtholzböden aufgestiegen. Weitere Erleichterungen bieten die neuen Verlegetechniken. Lange Zeit herrschte zu verklebendes Nut- und Feder-Laminat vor, inzwischen konnten sich Klicksysteme, die ohne Kleber schwimmend verlegt werden, immer erfolgreicher durchsetzen. Nachfolgend erhalten Sie eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zum professionellen Verlegen eines geklebten als auch schwimmenden Laminatbodens.
Laminatboden fachgerecht Schritt für Schritt verlegen
- Laminatboden-Paneele
- Abstandskeile
- PE-Folie 0,2 mm
- Trittschalldämmung
- Außenecken
- Übergangsprofile
- Fließspachtel
- Rosetten
- Eventuell Leim oder Kleber bei Heizungsrohren
- Laminatkleber (verklebt)
- Sockelleisten
- Stichsäge
- Fuchsschwanz
- Gehrungslade
- ersatzweise Gehrungs- und Kappsäge
- Bohrmaschine mit Lochkreisbohrer
- Zugeisen
- Hammer
- Schlagklotz
- Winkel
- Winkelschmiege
- Richtschnur
- Spachtel
- Zahnspachtel (verklebt)
- eventuell CM-Feuchtigkeitsmessgerät
- eventuell Laminateinpasser
1. Vorbereitung Untergrund
Vor dem Verlegen des Laminatbodens müssen Sie den Untergrund außerordentlich genau überprüfen und gegebenenfalls ausgleichen. Auf einem Radius von einem Meter darf der Höhenunterschied des Untergrunds nicht mehr als 2 mm betragen. Ab 3 mm müssen Sie mit Fließspachtel ausgleichen.
Der Untergrund als auch Fließspachtel müssen völlig ausgetrocknet sein. Dazu messen Sie den CM-Feuchtigkeitswert des Untergrunds. Je nach Boden (Trocken- oder Anhydritestrich, Zementboden usw.) ergeben sich unterschiedliche Höchstwerte, über die Sie der Laminatbodenhersteller informiert.
2. Auslegen von Feuchtigkeitssperre und Trittschalldämmung
In vielen Neubauten sind Trittschalldämmung und Dampfsperre bereits in den Boden eingearbeitet. Falls nicht, benötigen Sie die Dampfsperre bei bodenkalten Böden.
Die Dampfsperre legen Sie Bahn für Bahn 20 bis 40 cm überlappend aus. An den Rändern darf sie großzügig 5 bis 10 cm überstehen. Nun wird die Trittschalldämmung auf Stoß (Bahn an Bahn und Wand zu Wand) in derselben Richtung ausgelegt, wie später die Längsrichtung des Laminatbodens aussehen wird.
3. Das erste Laminat-Paneel berechnen, ausmessen und sägen
Im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen werden beim Laminatboden das erste und das letzte Paneel oft gleich breit geschnitten, falls kein ganzes Paneel passen würde. Sie müssen also zunächst ausrechnen, wie breit das letzte Paneel sein wird. Bedenken Sie hier unbedingt die Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm. Ab einer Raumlänge von 8 m sogar 2 cm.
Sollten die Wände nicht absolut im rechten Winkel zueinander sein, übertragen Sie die Abweichungen mithilfe der Winkelschmiege auf die erste Laminatreihe. Ebenfalls entgegen anderer Bodenbeläge schneiden Sie die Federseite. Alternativ dazu können Sie aber auch beim ersten Paneel nur die Feder absägen und dann das letzte Paneel mit einem Laminateinpasser zurecht sägen.
4. Die erste Reihe vom Laminatboden verlegen
Nun können sie mit dem Verlegen der ersten Reihe beginnen. Mithilfe der Distanzkeile halten Sie die Dehnungsfeder exakt auf Maß.
5. Laminatboden ab der zweiten Reihe verlegen
Klicksysteme klicken Sie wie vom Hersteller vorgeschrieben ein und schlagen es mit Hammer und Schlagholz plan mit dem ersten Paneel. Bei verklebtem Laminatboden tragen Sie den Kleber ausschließlich auf Nut und Feder auf. Erst schlagen Sie die zweite Reihe längs zusammen, dann schlagen Sie mit dem Zugeisen die Stirnseiten bündig. Bei beiden Verbindungssystemen (Nut und Feder geleimt sowie Klicksystem) können Sie jetzt zügig weiterarbeiten.
6. Heizungsrohre
Löcher für Heizungsrohre schneiden Sie mit der Bohrmaschine und Kreislochbohrer circa 3 cm breiter im Durchmesser aus als die Stärke des Heizungsrohrs. Wandseitig schneiden Sie nun mittig zum Loch die exakte Breite des Heizungsrohrs bis zum Loch ein. Nehmen Sie das Stück vorsichtig heraus und schieben das Paneel über das Heizungsrohr. Nun setzen Sie das fehlende Stück wandseitig wieder ein und verleimen es. Später wird das Rohr mit einer Rosette abgedeckt.
Der Laminatboden muss sich vor dem Verlegen buchstäblich akklimatisieren. Lagern Sie ihn dazu mindestens 24 Stunden in dem Raum, indem der Laminatboden verlegt werden soll.
Verlegen Sie Laminat auf einem Holzboden, darf keine Dampfsperre ausgelegt werden.
Die Längsrichtung vom Laminatboden verläuft parallel zum Hauptfenster oder zur kürzeren Zimmerseite.
Achten Sie für stark beanspruchte Böden (Büros, Stuhlrollen, Durchgangsräume, Eingangsbereiche etc.) immer auf hohe Abriebklassen. Der Laminatboden darf nicht nass werden. In Nassräumen müssen Sie daher zusätzlich auf speziell imprägnierte Laminatböden zurückgreifen.
Beim Verlegen von einem Laminatboden ist der Versatz von mindestens 40 cm wichtig. Für die Anordnung stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Auswahl (wilder, fortlaufender, gleichmäßiger Verband, Backstein-, französischer oder englischer Verband usw.
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