Saurer Eintrag ins Rohr ist der Verursacher
Lochfraß entsteht aus einer chemischen Reaktion von Kupfer mit Säure. In Heizungssystemen ist das Entstehen saurer Milieus fast nicht zu verhindern. Dazu kommt ein natürliches Vorkommen von Essigsäure in der Atmosphäre, die beispielsweise durch sauren Regen bekannt wurde.
Meist deutet die Entwicklung von Grünspan im Kupferrohr auf beginnenden Lochfraß hin. Dabei kippt die wünschenswerte Entstehung einer Schutzschicht durch Oxidation (Passivierung) in aggressiven Befall von „Lochkeimen“ um.
Verfahren zur Innensanierung ohne Demontage
Das Prinzip der Innensanierung ist einfach. Das verschmutzte und mit Ablagerungen besetzte Innere des Kupferrohrs wird gereinigt. Bei diesem Prozess wird auch jedes Loch „freigelegt“. Anschließend wird von innen eine keramische Beschichtung aufgebracht, die das Kupfer versiegelt und den Kontakt zum (sauren) Heizwasser unterbindet.
Eine Innensanierung eines Kupferrohrs benötigt folgende Parameter, um realisiert werden zu können:
- Der reduzierte Innendurchmesser darf die technischen Anforderungen an Fließgeschwindigkeit und Volumen nicht oder nur marginal beeinflussen
- Der Gesamtzustand des Rohrs muss statisch stabil sein und das Kupfer als Träger der Innenbeschichtung die „Last“ halten
Dieses Verfahren ist erst seit einigen Jahren technisch in dem Maße umsetzbar, dass es eine dauerhafte und dichte Sanierung ohne erneutes Bilden von Lochfraß verspricht. Die nahtlose Innenbeschichtung muss dabei auch durch Abzweigungen, Fittings, Rohrverbindungen und Richtungsänderungen führen.
Aufwand und Dauer der Innensanierung
Die Innensanierung von Kupferrohr mit Lochfraß dauert zwischen drei und fünf Tagen. Folgende Schritte werden dabei ausgeführt:
1. Eine parallele Ersatzwasserversorgung wird installiert
2. Alle Armaturen und Ventile an allen Abzapfstellen werden demontiert
3. Die Rohre werden in etwa einem Arbeitstag getrocknet und gereinigt
4. Alle Rohre werden innen beschichtet, was größenabhängig ein bis zwei Tage dauert
5. Rückinstallation aller Armaturen und Ventile und Rückbau der Ersatzwasserversorgung
6. Am folgenden Tag ist die Anlage wieder einsatzbereit