Wann sollte eine Trinkwasserleitung gereinigt werden?
Während in alten Häusern hauptsächlich Trinkwasserleitungen aus Metall verbaut sind, kommen heute oftmals Rohrleitungen aus Kunststoff zum Einsatz. Den Grund hierfür sieht man, wenn aufgrund technischer Arbeiten für einige Stunden lang das Wasser abgestellt wurde: Aus alten Metallrohren strömt dann zunächst einmal Wasser, welches aufgrund des hohen Anteils an Rost-Partikeln verschmutzt und unhygienisch aussieht. Nun stellen die Rost-Teilchen selbst zunächst nicht unbedingt eine gesundheitliche Gefahr dar.
Allerdings ist eine stark verrostete Innenseite von Metallrohren leider ein perfekter Untergrund für die Bildung eines Biofilms aus Bakterien und Schmutzpartikeln. Ein solcher Biofilm macht sich auch durch einen leichten Geruch nach Schwefelwasserstoff (ähnlich faulen Eiern) bemerkbar. Noch deutlich schlimmer als die Bakterien eines Biofilms kann aber eine absolut unsichtbare und auch geruchlich nicht feststellbare Gefahr sein.
Legionellen sind Bakterien, die nach dem Einatmen im schlimmsten Fall eine mitunter tödliche Lungenentzündung verursachen können. Legionellen im Trinkwasser treten vor allem dann in einer bedenklichen Konzentration auf, wenn das Wasser nicht heiß genug aus Wasserhähnen und Duschschläuchen strömt. Wenn Trinkwasserleitungen über längere Zeiträume nicht benutzt wurden, könnten sich Legionellen in diesem Stagnationswasser explosionsartig vermehrt haben. Im Zweifelsfall sollten dann sicherheitshalber Wasserproben auf ihre Legionellenkonzentration untersucht werden.
Bei Trinkwasserleitungen holt man sich besser fachlich versierte Hilfe
Werden alte Trinkwasserleitungen mit möglicherweise fortgeschrittener Durchrostung nicht ausgesprochen sanft behandelt, so kann dies mitunter einen Wasserrohrbruch mitsamt der damit verbundenen Schäden und Kosten nach sich ziehen. Aus diesem Grund sollte man das Reinigen und Desinfizieren von Trinkwasserleitungen den dafür ausgebildeten Fachleuten überlassen.
Außerdem können Sie so auch sicher sein, dass beim Einsatz chemischer Reinigungs- und Desinfektionsmittel wie Chlor die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden und damit für gesundheitliche Unbedenklichkeit gesorgt ist.
Alte Trinkwasserleitungen mit überschaubarem Aufwand sanieren
Nach etwa 30 bis 50 Jahren haben Trinkwasserleitungen in der Regel das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Schließlich sind zu diesem Zeitpunkt nicht wenige Trinkwasserleitungen unabhängig von ihrem Durchmesser schon fast vollständig durch Kalkablagerungen verstopft.
Nun schrecken viele Hausbesitzer aber vor einer Sanierung zurück. Schließlich wäre ein Austausch der Rohrleitungen mit diversen Unannehmlichkeiten verbunden:
- Lärm
- Schmutz
- hohen Kosten
- längerfristiger Beeinträchtigung der Nutzbarkeit der Wohnräume
Glücklicherweise gibt es eine Alternative zum Komplettaustausch alter Trinkwasserleitungen aus Metall: Mit einem modernen Verfahren kann der Rost an der Innenseite der Leitungen mitsamt den Kalkablagerungen schonend entfernt werden, während die Leitungen gleichzeitig getrocknet werden. Im Anschluss daran wird das gesamte Leitungsnetz dann erst einmal auf Dichtheit geprüft. Schließlich wird die Innenseite mit einem speziellen Epoxydmantel beschichtet, sodass ein haltbares und hygienisch sauberes „Rohr im Rohr“ entsteht.