Kaschieren von Mängeln in der Wandbeschaffenheit
Makulatur oder Malervlies besteht aus etwas dickerem Papier oder aus einer flüssigen Mischung aus Füllstoffen und Kleister. Beide Varianten können mit einer Dispersionsfarbe gestrichen werden. Je dicker die Makulatur ist, desto mehr Farbe saugt sie auf. Bei den dicksten Ausführungen sind bis zu fünf Streichgänge für ein gleichmäßiges Deckungsbild erforderlich.
Eine Makulatur kann beispielsweise hilfreich sein, wenn eine Wand ungleichmäßig verputzt ist und aufgebrachte Farbe sehr ungleichmäßig einziehen würde. Statt dem Streichen eines Tiefengrunds kann die Wand ohne Tapete mit der Untertapete beklebt oder bestrichen werden.
Vorteilhafter Untergrund für Dekors und Design an der Wand
Makulaturbahnen aus Papier sind vor allem gut geeignet, wenn geometrische Muster auf einer Wand aufgebracht werden sollen. Auf dem Papier lassen sich sehr präzise und feine Längs- und Querstreifen realisieren.
Auch das Abkleben eines Musters ist auf Makulatur einfacher als auf Putz oder Beton. Ebenfalls lassen sich mit Hilfe dieser Wandverkleidung viele Gestaltungsideen und Dekors beispielsweise in einem Treppenhaus umsetzen.
Hinweise und Tipps
- Makulatur nicht schwerer als 150 Gramm, da sonst zu viel Farbe gebraucht wird
- Stöße auf Stoß Tapezieren und später mit der Farbe füllen
- Keine spaltbare oder Stripmakulatur als Streichunterlage verwenden
- Beim Kleistern darauf achten, kein Hervorquellen an den Bahnkanten zu erzeugen
- Eventuelle Kleisterquellungen direkt mit einem feuchten Tuch abnehmen
- Frisch tapezierte oder aufgerollte Makulatur mindestens drei Tage trocknen lassen
- Möglichst nass in nass streichen und sich kreuzende Bahnen auftragen
- Von oben nach unten und von den Rändern nach innen streichen
Papier, Vlies oder flüssig
Makulatur gibt es in Papier- und Vliesausführung. Sogenannte Glattvliestapete bietet die beste Farbaufnahme und präzise Ausführung feiner Linien und Kanten. Sie ist formstabiler als Dekorationstapete, wenn sie vor dem Streichen vollständig ausgetrocknet ist. Das kann je nach Untergrundbeschaffenheit bis zu mehreren Tagen dauern.
Flüssige Makulatur nimmt ebenfalls Dispersionsfarbe problemlos auf, muss aber mit dünneren Schichten und kleineren Auftragsmengen bearbeitet werden. Sie saugt deutlich weniger als Makulatur aus Papier. Zwischen den beiden Varianten liegt das Malervlies mit einem mittelstark ausgeprägten Saugverhalten.
Beim Streichen sollte auf eine gleichmäßig aufgetragene Farbmenge geachtet werden. Insbesondere, wenn Ecken mit dem Pinsel und die Flächen mit einer Rolle gestrichen werden, kann es sonst schnell zu farblichen Absetzungen an den Übergangsstellen kommen.