Normale Farbe oder spezielle Textilfarbe
Die große Herausforderung beim Streichen von Polstern ist nicht das Aufbringen der Farbe, sondern der Halt beim späteren Gebrauch. Gewebe und Textilien sind naturgemäß mehr oder weniger elastisch. Wenn sie gestrichen wurden, kann sich nur eine Schicht auf der Oberfläche bilden, die beim späteren „Eindrücken“ durch darauf Sitzen bricht.
Vor dem Streichen oder Umfärben muss zuerst die Beschaffenheit des Polsters geprüft werden.
- Wie tief und weit lässt sich das Polster eindrücken?
- Wie engmaschig ist das Gewebe „gestrickt“?
- Wie glatt oder faserig ist die Oberfläche (Chenille, Cord, Damast, Samt, Velours)
- Handelt es sich um ein Flach- oder Florgewebe?
Vereinfacht kann die Entscheidung für eine geeignete Farbe durch die Anmutung beim Berühren getroffen werden. Wenn sich das Polster ausdrücklich nach Stoff und weich anfühlt, sollte eine spezielle Textilfarbe gewählt werden. Bei hartem, unnachgiebigem und eher lederartigem Gefühl kann beispielsweise Kreidefarbe oder Dispersionsfarbe aufgetragen werden.
Auf Polstern sollten ausschließlich aus Wasser basierte Farben aufgetragen werden. Lösemittel aller Art können nicht nur das Gewebe angreifen, sondern den Untergrund und die Befestigung des Polsters zerstören.
Polster besitzen unterschiedliche Unterkonstruktionen. Klassiker sind Metallfedern (beispielsweise Sitzflächen auf Stühlen) und Schaumstoffformteile (Sessel, Sofa). Beim Streichen muss sichergestellt werden, dass die Farbe:
a. auch unterhalb des Gewebes beim tieferen Eindringen trocknet
b. die Farbe keine Füllstoffe oder Metalle angreift
Um den fertigen Anstrich mit einem angenehmen und geschützten Berührungs- und Sitzgefühl zu versehen, sollte nach einem leichten Anschleifen ein sogenanntes „Finish“ aus Wachs aufgebracht werden. Je nach Wachsart lässt sich das Finish durch Polieren zu mehr oder weniger starkem Glanz polieren.