PU-Schaum, der nicht drückt

Von Tom Hess | 19. Januar 2021

Bauschaum wird für viele verschiedene Arbeiten verwendet. Unter anderem auch für das Aufschäumen von Hohlräumen und Anschlussfugen, bei denen die einzelnen Bauteile auseinandergedrückt werden könnten. Hier wird ein PU-Schaum benötigt, der nicht drückt.

Die Ausdehnung von PU-Schaum variiert je nach Produkt

AUF EINEN BLICK

Welcher PU-Schaum ist geeignet, um Bauteile nicht auseinanderzudrücken?

Spreizdruckfreier PU-Schaum, der nicht drückt, eignet sich optimal zum Montieren von Türzargen, Fensterrahmen und zum Füllen von Wanddurchbrüchen. Er dehnt sich geringfügig aus, wodurch Bauteile nicht auseinandergedrückt werden und somit eine sichere Befestigung gewährleistet ist.

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PU-Schaum wird für verschiedene Arbeiten eingesetzt

PU-Schaum ist ein Baustoff, der sich für die unterschiedlichsten Anwendungen eignet. Das zeigen schon die verschiedenen Bezeichnungen, unter denen der mineralische Schaum bekannt ist:

Zargen- oder Montageschaum für Fenster und Türen
Dämmschaum zur Dämmung von Rohren, Wänden, Dächern etc.
Klebeschaum zur Befestigung von Dämmplatten, z. B. bei WDVS
Füllschaum zum Hinterfüllen von Hohlräumen und Durchbrüchen
Montageschaum zum Unterfüllen von trittfesten Bauteilen

Trockenzeit von PU-Schaum

Doch hier gibt es große Unterschiede. PU-Schaum ist nicht gleich PU-Schaum, wenngleich alle auf Polyurethan basieren. Durch beigemischte Additive und Zusätze können verschiedene Eigenschaften eingestellt werden. Zwei-Komponenten-Bauschaum beispielsweise trocknet innerhalb von 15 Minuten, da die Vermischung der beiden Komponenten beim Sprühen die schnelle Aushärtung auslöst.

Ein-Komponenten-Schaum benötigt dagegen Luftfeuchtigkeit zum Trocknen, weshalb die zu schäumenden Teile oft vorab befeuchtet werden und diese Bauschäume auch nicht unter fünf Grad Celsius aushärten können (zu geringe Luftfeuchtigkeit der kalten Luft). Die verschiedenen Trockenzeiten der Bauschäume machen aber längst nicht alle Unterschiede aus.

Ausdehnung verschiedener Bauschäume

Je nach vorliegendem Bauschaum besitzt PU-Schaum eine völlig unterschiedliche Ausdehnung. Diese kann von weniger als einem Prozent bis zu 400 Prozent und mehr betragen. Letztere Montageschäume können bei der Ausdehnung eine enorme Spreizkraft entwickeln und Bauteile, zwischen die sie geschäumt werden, regelrecht auseinander drücken.

PU-Schaum, der auf die Zarge drückt, ist ungünstig.

So kann eine Türzarge oder ein Fensterrahmen, der auf diese Weise montiert wird, durch den Einsatz des falschen Produkts regelrecht aus der Laibung gedrückt werden. Dies wird durch sogenannte „spreizdruckfreie“ Schäume verhindert. Diese Eigenschaft ist explizit auf der Packung angegeben. Diese Schäume werden dennoch so fest, dass sie die späteren Belastungen problemlos absorbieren.

Verwendung spreizdruckfreier Montageschäume

PU-Schaum, der nicht drückt, eignet sich auch hervorragend zum Füllen und Ausschäumen von z.B. Wanddurchbrüchen. Da er nicht drückt und seine Ausdehnung relativ gering ist, lässt sich der Schaum exakt auf die benötigte Höhe aufschäumen. So kann ein betroffener Wandbereich nach dem Ausschäumen wesentlich schneller mit PU-Schaum verputzt werden.

Tipps & Tricks

PU-Schaum, der nicht drückt, eignet sich auch hervorragend für andere Montagearbeiten. Dazu gehört etwa die Dachdämmung mit PU-Schaum.

Artikelbild: Pi-Lens/iStockphoto