Temperatur testen und einstellen
Ziel des Schweißens von PVC ist das dauerhafte und flüssigkeitsdichte Verbinden von zwei Kunststoffkanten. Dabei soll eine möglichst verlustfreie durchgängige Qualität geschaffen werden. Das Verhältnis zwischen der Stabilität von PVC und der jeweiligen Schweißverbindungen wird als „Wertigkeit“ bezeichnet. Heimwerker erreichen beim Verschweißen normalerweise zwischen sechzig und achtzig Prozent der Stabilität des Ausgangsstoffes, also das Wertigkeitsverhältnis 0,6 bis 0,8. Das reicht für das Verbinden von Bodenbelägen im Privatbereich gewöhnlicherweise aus.
Um die Temperatur ohne professionelles Messgerät richtig einzustellen, empfiehlt sich ein einfacher Test. Wenn der Warmluftstrom, der direkt auf ein PVC-Teststück (66,10€ bei Amazon*) geführt wird, den Kunststoff in weniger als vier Sekunden verfärben, ist die Temperatur zu hoch. Die Idealtemperatur liegt bei einem Verfärbungseintritt zwischen vier und fünf Sekunden. Bei einfacheren Schweißgeräten wird durch die Erhöhung der Luftzufuhr die Temperatur gesenkt.
So schweißen Sie PVC
- Schweißdraht, Schnur oder Stab (Durchmesser 3-4 mm)
- Fugenhobel oder Ziehschaber
- Seitenschneider
- Ziehklinge und/oder Kunststoffhobel
- Andruckrolle
- Fixiergewichte
1. Vorbereitung
Mit dem Fugenhobel oder Ziehschaber müssen Sie an der Schweißlinie entlang eine Vertiefung zwischen beide PVC-Kanten ziehen. Die trapezförmige oder halbrundförmige Rinne bildet das Bett zum späteren Einlegen des Schweißdrahtes. Die Rinnentiefe sollte etwa zwei Drittel der Gesamtstärke des Belags ausmachen.
2. Erwärmung
Nach dem Zusammenschieben der Stöße und dem Sichern der Position durch Fixiergewichte müssen beide Seiten der Schweißrinne gleichmäßig erwärmt werden, sodass sie nach etwa fünf Sekunden beginnen, sich zu verfärben.
3. Verbinden
Während Sie den Schweißdraht, die Schnur oder den Stab einlegen, müssen Sie gleichzeitig Schweißdruck aufbauen. Das können Sie per Hand eventuell mit einer Hilfsperson erledigen oder Sie nutzen ein Schweißgerät mit integriertem Druckkopf.
4. Abkühlung
Lassen Sie die Schweißnaht ohne Veränderung des Drucks abkühlen und entlasten Sie erst nach Auskühlung.
5. Nachbearbeitung
Glätten Sie mit einem Kunststoffhobel eventuelle Nahtüberstände.
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