Woher kommen Risse?
Ein Haus ist ein in sich ruhendes statisches System. Das heißt, alle Bauteile sind in ihren Maßen und ihrem Gewicht aufeinander abgestimmt. Da das eine gewisse Berechnung erfordert, haben wir Architekten und Statiker, die Häuser für uns entwerfen. Aber auch die Planer des Gebäudes können nicht garantieren, dass nicht irgendwann Veränderungen in der Bausubstanz oder im Boden auftreten.
Risse in der Wand können ganz unterschiedliche Ursprünge haben. Und nicht alle Risse sind gefährlich. Es kann beispielsweise sein, dass nur der Putz einen Riss hat, weil das Material mit der Zeit ermüdet ist oder die Fassade einen kräftigen Stoß abbekommen hat. Solche Risse können und sollten Sie schnell reparieren, damit kein Wasser unter den Putz und in die Mauer gelangt und dort dazu führt, das Holzkonstruktionen Schaden nehmen und der Fußboden absackt führt.
Viel schlimmer sind Setzrisse. Das sind baudynamische Risse und bilden sich durch Spannungen im verbauten Material, aber auch, wenn sich der Boden unter dem Haus absenkt, weil er sich durch das Gewicht des Hauses verdichtet oder durch Wasser ausgespült wird. Jedes Haus benötigt Zeit, um sich zu setzen. Bei Neubauten kann dieser Vorgang bis zu sieben Jahre dauern. Senkt sich der Boden gleichmäßig langsam ab (was oft der Fall ist, nur bemerkt man es nicht), ist das kein Problem. Nur wenn Teile des Bodens betroffen sind und das Haus deshalb in eine Schräglage gerät, bzw. einzelne Teile absacken, bilden sich Setzrisse in der Wand. Altbauten stehen schon sehr lange. Sollten sie plötzlich Risse bekommen, hat das meist mit der Umgebung zu tun.
Was tun?
Baudynamische Risse sind immer ein Fall für den Fachmann. Nur er kann erkennen, wo der Schaden seine Ursache hat, und verhindern, dass die Statik des Hauses leidet. Eine Grund kann sein, dass sich durch später gebaute Nachbarhäuser der Druck auf den Boden verändert hat. Aber auch ein Gebäude, das nicht steif genug ist und sich deshalb quasi verbiegt, kann Risse bekommen. Sehr ärgerlich ist es, wenn Baumängel wie unsachgemäß gesetzte Fundamente zu Rissen in der Mauer führen.
Je nachdem, welche Art Riss Sie entdecken, gibt es unterschiedliche Lösungen, um den Schaden zu beheben. Haarrisse beispielsweise sind nicht sehr gefährlich, wenn sie nicht breiter werden. Im Auge behalten sollten Sie sie trotzdem, indem Sie sie ausmessen. Müssen sie repariert werden, eignen sich dazu Spachtelmasse (3,68€ bei Amazon*) oder Spiralanker. Ist das Rissproblem sehr groß, kommen vielleicht nur tiefgreifendere Maßnahmen wie das Verstärken des Fundaments oder eine Nachgründung infrage.
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