Vorschriften auch für den Innenbereich
In den meisten Fällen bestehen gemauerte Schornsteine aus dicken Mantelsteinen und einem Schamottmauerwerk. Durch ihre Bauweise sind sie bereits gedämmt. Das Verputzen eines Schornsteins im Innenbereich erfolgt nur aus optischen Gründen. Sollen um den Schornstein herum Platten angebracht und diese dann verputzt werden, sind die Brandschutz- und Dämmvorschriften zu beachten.
Vor dem Verputzen sollte in jedem Fall ein Schornsteinfeger zu dem geplanten Vorhaben konsultiert werden. Er gibt Auskunft über notwendige Reinigungs- und Lüftungsöffnungen, die zugänglich bleiben müssen. Eine einfache Art des Verputzens ist das Berappen. Dabei wird der Putz nur aufgebracht und grob glatt gestrichen. Für rustikalere Dachraumgestaltungen ist diese Methode ausreichend.
Schornsteinkopf verputzen
Der oberhalb aus dem Dach ragende Schornsteinkopf kann auch verputzt werden. Wichtig ist festzustellen, ob der Schornstein über eine Hinterlüftung verfügt. Bei alten Schornsteinen kann dies nicht der Fall sein. Ohne Hinterlüftung bildet sich Kondenswasser im Putz, welcher dadurch im schlimmsten Fall im Laufe der Zeit am Gemäuer herunterrutscht.
Moderne Werkplatten wie Fermacell sind für die Ummantelung von Schornsteinen zugelassen. Sie können als Zwischenschicht auf den Mantelsteinen befestigt werden und als Putzträger dienen. Das erspart eine komplette Sanierung des Schornsteinkopfes. Auch hier ist es wichtig, den Schornsteinfeger zu Rate zu ziehen, das Bauvorhaben zu erläutern und abnehmen zu lassen.
Spezielle Putze verwenden
Herkömmliche Putze sollten nicht zum Verputzen eines Schornsteins verwendet werden. Die Dämmstoffhersteller bieten speziell für Schornsteine ausgelegte Produkte an. Im Normalfall kommt für den Schornsteinkopf Zementmörtel zum Einsatz.
Wird der Schornstein im Innenbereich z.B. mit Gipsplatten verkleidet, kann anschließend auch ein herkömmlicher Putz aufgetragen werden. Allerdings sind auch hier Regeln im Bezug auf Hinterlüftung und Zustand des Schornsteins zu befolgen.
Vor dem Verputzen
- Art des Schornsteins einschließlich innerem Aufbau prüfen. Ist eine Hinterlüftung vorhanden und ist der innere Abzugskanal offen und beschädigungsfrei?
- Im Zweifelsfall einzelne Löcher in das Mantelmauerwerk bohren und kontrollieren, ob das Mauerwerk Wasser zieht.
- Wenn keine Hinterlüftung vorhanden ist, Möglichkeiten der Sanierung abklären und mit dem Schornsteinfeger abstimmen.
- Sanierungs- und Verputzvorhaben vom Schornsteinfeger abnehmen und am besten schriftlich bestätigen lassen.
- Spezielle Verputze recherchieren und auf Gewährleistungen und Garantien der Hersteller achten.