Das Wichtigste in Kürze
Schrauben werden nicht nur in unzähligen Variationen und Arten, sondern auch in diversen Längen und Durchmessern angeboten. Nicht immer ist die Verpackung zur Hand, sodass Sie die Abmessungen einfach ablesen können. Auch dann, wenn Sie eine „unbekannte“ Schraube austauschen müssen, kann sich ein Ausmessen lohnen. Das beste Werkzeug dafür ist eine sogenannte Schieblehre, die bis in den 0,01-Millimeter-Bereich eingesetzt werden kann.
Beim Messen von Schrauben sind mehrere Werte maßgeblich. Dazu gehören sowohl die Schraubenlänge als auch der Durchmesser und die Gewindesteigung. Die beste Vorgehensweise bei der Messung hängt außerdem von der Form der Schraube ab (man denke etwa an Sechskantschrauben, Rundschrauben etc).
Produktempfehlungen
Obwohl Sie die Schrauben auch mit einem Zollstock oder einem Maßband messen können, empfiehlt sich die Verwendung einer Schieblehre. Diese Messschieber sind mit kleinen Skalen ausgestattet und arbeiten besonders genau. Entscheiden Sie sich am besten für ein Modell mit digitaler Anzeige, das einen breiten Messbereich und eine hohe Messgenauigkeit besitzt.
Dieser digitale Messschieber verfügt über ein großes LCD-Display und wird aus rostfreiem Stahl hergestellt. Er eignet sich für Innen- und Außen- sowie Tiefen- und Stufenmessungen. Das Display lässt sich auf Millimeter und auf Inches einstellen und besticht durch eine Messgenauigkeit von 0,01 mm. Der Messbereich dieses Modells wird mit 0 bis 150 mm angegeben.
Anleitung: Schrauben in 3 Schritten messen
- Schrauben
- Schieblehre oder Zollstock
1. Länge bestimmen
Wie Sie die Schraubenlänge am besten bestimmen, hängt vor allem von der Art der Schraube ab. Wichtig ist immer, dass Sie die Schraube bis zu jener Stelle vermessen, an der sie nach dem Einschrauben auf der Oberseite aufliegt. Eine Schieblehre bietet den Vorteil, dass die Schraube zwischen den beiden Messschenkeln fixiert werden kann, sodass sie während des Messvorgangs nicht verrutscht.
Senkkopfschraube mit flachem Kopf. Schrauben mit einem flachen Senkkopf liegen bündig auf der Materialoberfläche auf, sodass sie gänzlich versenkt werden. Daher müssen Sie die Länge bei dieser Schraubenart gänzlich vom Anfang bis zur Spitze messen. Die Schraubenlänge definiert sich hier also über die Gesamtlänge.
Senkkopfschraube mit rundem Kopf. Ist hingegen ein runder Kopf vorhanden, muss nur die Länge bis zur Unterseite des abgerundeten Kopfes ermittelt werden. Schließlich ist das der einzige Teil, der in das Werkstück eingedreht wird – die Wölbung des Kopfes bleibt außerhalb vom Material und steht vor.
Rundkopfschrauben. Bei Rundkopfschrauben wird der Kopf nicht in die Oberfläche gesenkt. Deswegen wird bei dieser Schraubenart wieder die Gewindelänge von der flachen Unterseite des Schraubenkopfes bis hin zu Spitze als Messwert herangezogen.
2. Breite des Gewindes messen
Auch die Breite des Gewindes kann am besten mit einer Schieblehre bestimmt werden. Der Durchmesser der Schrauben ist übrigens auch auf der Verpackung vermerkt – steht dort beispielsweise „6.0“, so ist eine Dicke von 6 mm gemeint. Sind diese Werte nicht mehr aufzufinden, können Sie den Durchmesser mit dem Messschieber selber ermitteln. Wichtig ist, dass Sie das Gewinde nicht in den Windungen, sondern außen (also an der breiteren Stelle) nachmessen.
3. Gewindesteigung messen
Zuletzt ist noch der Wert der Gewindesteigung zu ermitteln. Messen Sie dafür einfach den Abstand zwischen zwei Windungen in Millimetern. Üblicherweise ist dieser Messwert deutlich kleiner als 1 mm, weshalb sich ein digitaler Messschieber lohnt. Viele metrische Schrauben haben äquivalente Durchmesser und Gewindesteigungen, sodass sich zum Beispiel bei einem Durchmesser von 2 mm oftmals eine Steigung von 0,4 mm findet.
Mögliche Probleme & Lösungen
Natürlich gibt es auch Schrauben, die über keinen klassischen Schraubenkopf verfügen. Bei diesen besonderen Varianten lässt sich die Länge problemlos bestimmen, indem Sie einfach bis zu der Stelle messen, an der das Gewinde aufhört. Dort ist schließlich der tiefste Punkt, bis zu welchem die Schraube in den Baustoff eingedreht werden kann.
FAQ
Welcher Dübel wird für welche Schraubengröße benötigt?
Der Dübel muss nicht nur zum Untergrund und zum Bohrer, sondern auch zur Schraube passen. Der Dübel sollte etwa so lang wie die Schraube sein und einen größeren Durchmesser besitzen. Daher kommen beispielsweise 6er-Dübel für Schrauben mit 4 bis 5 mm Durchmesser oder 10er-Dübel für Schrauben mit 6 bis 8 mm Durchmesser infrage.
Wo wird der Durchmesser einer Schraube gemessen?
Der Durchmesser der Schraube wird auf dem Gewinde gemessen, sodass sie längs zu den Schenkeln der Schieblehre eingelegt werden muss. Achten Sie bei dieser Messung darauf, nicht aus Versehen zwischen den Gewinden (also in den Windungen) zu messen – sonst wird der Messwert zu klein.
Wie werden M-Schrauben richtig gemessen?
Bei M-Schrauben wird die gesamte Länge des Gewindes gemessen. Das bedeutet, dass Ihr Messwert von der Schraubenspitze bis zur Unterkante des Schraubenkopfes reicht. Diese Schraubenart liegt flach auf dem Bauteil auf, weshalb nur dieses Maß wirklich relevant ist.
Wie misst man Schrauben am besten?
Bestimmen Sie zuerst die Schraubenlänge, wobei die Messwerte je nach Art der Schraube (etwa Rundkopfschrauben oder Senkkopfschrauben mit flachem oder runden Kopf) unterschiedlich genommen werden. Bestimmen Sie dann die Breite des Gewindes und die Gewindesteigung.