Sickerschacht: Kunststoff vs. Beton – Materialvergleich
Kunststoff- und Betonsickerschächte besitzen jeweils spezifische Eigenschaften, die unterschiedliche Vorteile bieten. Sickerschächte aus Kunststoff zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus, was den Transport und die Installation ohne schweres Gerät erleichtert. Dadurch verkürzt sich die Einbauzeit und es entstehen weniger Kosten. Die glatten Innenwände von Kunststoffschächten neigen weniger zur Verschmutzung. Darüber hinaus bieten sie eine hohe chemische Beständigkeit und Dichtheit gegen Fremdwasser.
Betonschächte hingegen beeindrucken durch ihre extreme Robustheit und eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahrzehnten. Sie sind widerstandsfähig gegenüber Erschütterungen und hohen Druckbelastungen und setzen zudem kein Mikroplastik frei, was sie umweltfreundlicher macht. Der Transport und die Installation sind aufgrund des erheblichen Gewichts aufwändiger und meist teurer, jedoch gleichen die geringen Wartungskosten und die lange Lebensdauer die höheren Anschaffungskosten häufig aus.
Vorteile von Kunststoff-Sickerschächten
- Leicht und transportfreundlich
- Kostengünstiger
- Einfache Installation
- Glatte, weniger verschmutzbare Innenwände
- Hohe chemische Beständigkeit und Dichtheit
Vorteile von Beton-Sickerschächten
- Hohe Robustheit und Langlebigkeit
- Widerstandsfähig gegenüber Erschütterungen und Druck
- Umweltfreundlich, da kein Mikroplastik freigesetzt wird
- Geringe Wartungskosten
Die Entscheidung für das geeignete Material sollte auf den individuellen Anforderungen basieren. Kunststoff eignet sich hervorragend für Standorte, an denen Kosten und einfache Handhabung im Vordergrund stehen. Beton ist ideal für stark belastete und langfristig genutzte Standorte.
Einbau eines Kunststoff-Sickerschachtes
Die Einbauverfahren für Kunststoff-Sickerschächte sind weniger komplex und erfordern kein schweres Gerät. Folgen Sie diesen Schritten:
- Grabarbeiten: Graben Sie ein ausreichend großes Loch für den Schacht und eine umlaufende Kiesschicht.
- Geotextil-Auskleidung: Legen Sie das Loch mit Geotextil aus, um Erde fernzuhalten.
- Kiesschicht einfüllen: Füllen Sie das Loch mit einer Filterschicht aus Kies (mindestens 50 cm hoch, Körnung 16/32).
- Schacht setzen: Platzieren Sie den Sickerschacht und schließen Sie das Zulaufrohr an.
- Auffüllen und Verdichten: Füllen Sie den Zwischenraum mit Kies oder Splitt und decken Sie ihn mit Geotextil ab.
- Innere Befüllung: Füllen Sie den Schacht mit Feinkies und einer Sandschicht, um Stabilität zu schaffen.
- Abschlussarbeiten: Verschließen Sie den Schacht mit der passenden Abdeckung.
Regelmäßige Kontrollen garantieren die langfristige Funktionsfähigkeit Ihres Schachtes.
Einbau eines Beton-Sickerschachtes
Für die Installation eines Beton-Sickerschachtes sind detailliertere Schritte erforderlich:
- Standortvorbereitung: Graben Sie ein Loch, das einen Meter tiefer als der Rohranschluss und 50 cm tiefer für die Filterschicht ist.
- Geotextil-Auslegung: Schützen Sie das Loch mit Geotextil vor Wurzeln und Erde.
- Bodenvorbereitung: Verfüllen Sie den Boden mit einer Feinkiesschicht (Körnung 16/32).
- Betonringe setzen: Mit einem Kran oder Seilzug setzen Sie die Betonringe auf die Kiesschicht.
- Einlaufrohr anschließen: Verbinden Sie das Einlaufrohr mit dem Schacht.
- Innere Befüllung: Füllen Sie die innere Schicht mit Sand und Kies zur Stabilisierung.
- Abdeckung: Decken Sie den Schacht mit Vorfiltervlies ab und verschließen Sie ihn mit einer Abdeckung.
Diese Schritte stellen sicher, dass Ihr Beton-Sickerschacht stabil und langfristig funktionsfähig bleibt.
Dimensionierung des Sickerschachtes: Wichtige Faktoren
Die Dimensionierung eines Sickerschachtes muss sorgfältig geplant werden, um eine effiziente Funktion zu gewährleisten. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
- Größe der zu entwässernden Fläche: Größere Flächen erfordern größere Sickerschächte.
- Regionale Niederschlagsmengen: Verwenden Sie lokale Wetterdaten zur Berechnung der Kapazität.
- Bodenbeschaffenheit und kf-Wert: Bestimmen Sie die Durchlässigkeit des Bodens, um die richtige Größe zu wählen.
- Tiefenlage des Grundwasserspiegels: Der Schacht sollte so tief liegen, dass das Wasser gefiltert wird, bevor es ins Grundwasser gelangt.
- Sicherheits- und Tragfähigkeitsaspekte: Berechnen Sie die Stabilität und Belastbarkeit des Schachtes.
- Örtliche Vorschriften: Erkundigen Sie sich über Bauvorschriften und Genehmigungen.
Durch sorgfältige Planung und Berücksichtigung dieser Faktoren stellen Sie sicher, dass Ihr Sickerschacht effektiv und nachhaltig arbeitet.
Instandhaltung: Regelmäßige Kontrolle und Reinigung
Die regelmäßige Wartung von Sickerschächten ist entscheidend für deren langfristige Funktion. Überprüfen Sie regelmäßig auf Verstopfungen und Ablagerungen.
Notwendige Schritte zur Instandhaltung
- Kontrollen: Prüfen Sie mindestens einmal jährlich den Schacht auf Verunreinigungen.
- Reinigung der Filter: Reinigen oder ersetzen Sie verschmutzte Filter regelmäßig.
- Überprüfung der Ein- und Auslassöffnungen: Stellen Sie sicher, dass das Wasser ungehindert fließen kann.
- Nachfüllung von Kies und Sand: Ergänzen Sie bei Bedarf die Filterschicht.
Mit einfachen Werkzeugen wie Eimern oder Bodensaugern lassen sich diese Aufgaben effizient durchführen. Regelmäßige Inspektionen und Reinigungen tragen erheblich zur Lebensdauer und Effektivität des Sickerschachtes bei.