Grundlegender Zusammenhang
Feuchtigkeit zählt zu den wichtigsten Ursachen für Schimmelbildung. Durch Überschreiten des Taupunkts innerhalb von Wänden oder Bauteilen oder in einzelnen Bereichen kommt es zu einem Ausfallen von Feuchtigkeit aus der Luft, die sich dann als sogenanntes Kondenswasser oder Tauwasser niederschlagen kann.
Taupunkt Definition
Luftfeuchtigkeit
Luft kann bei bestimmten Temperaturen nur eine bestimmte Menge an Wasser aufnehmen. Das bezeichnet man als sogenannte „relative Luftfeuchtigkeit“ (physikalisch das Verhältnis zwischen Dampfdruck des Wassers und Sättigungsdampfdruck von Wasser in der Luft). Dieses Wasseraufnahmevermögen ändert sich aber mit der Temperatur:
Bei höheren Temperaturen kann Luft mehr Wasser(dampf) aufnehmen, sinkt die Temperatur, ist das Wasseraufnahmevermögen geringer.
Der Effekt ist aus dem Badezimmer bekannt: Trifft die heiße Luft aus der Dusche auf die kältere Umgebungsluft, schlägt sich die enthaltene Feuchtigkeit, die die kühlere Luft nun nicht mehr binden kann, auf Oberflächen nieder. Das nennt man Kondensation (von Wasserdampf).
Taupunkt
Der Taupunkt ist jener Punkt, an dem die Luft bei einer bestimmten Temperatur eine relative Luftfeuchtigkeit von 100 % erreicht hat. Über diesen Punkt hinaus kann die Luft keine weitere Feuchtigkeit aufnehmen. Das führt zu folgenden möglichen Szenarien:
- die Luft wird weiter erwärmt, und kann wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen
- die Lufttemperatur fällt beim Auftreffen auf kühlere Flächen, und ein teil der Feuchtigkeit schlägt nieder
- die Lufttemperatur kühlt generell ab, und Feuchtigkeit schlägt sich auf allen Oberflächen nieder
Taupunkttemperatur
Die Taupunkttemperatur ist jene Temperatur, bei der die vorhandene Menge Feuchtigkeit gerade noch von der Luft aufgenommen werden kann. Unterhalb der Taupunkttemperatur wird der Taupunkt überschritten, und die Feuchtigkeit kondensiert.
Verdunstung
Eine Verdunstung von Feuchtigkeiten aus Bauteilen oder Gegenständen kann nur dann erfolgen, wenn die umgebende Luft den Taupunkt noch nicht erreicht hat. Ist die Luft bereits gesättigt, erfolgt keine Verdunstung mehr, und die Feuchtigkeit bleibt im Bauteil oder Gegenstand. Abhilfe bringt das Erhöhen der Umgebungstemperatur, so dass die Luft wieder mehr Wasserdampf aufnehmen kann, der dann abgelüftet werden muss.
Wärmebrücken
Wärmebrücken sind vor allem bei unsachgemäß ausgeführter Dämmung zu erwarten. Einzelne, nicht ausreichend gedämmte Stellen kühlen ab und beim Auftreffen der warmen Raumluft auf die kalten Stellen fällt der Wasserdampf aus der Luft aus und durchfeuchtet die jeweilige Stelle.