Wieso Tiefengrund auf Putz auftragen?
Rohputze, die nicht als End-Wandverkleidung, sondern als Grundlage für Tapeten oder Dekorputze gedacht sind, gehören zu den grobporigsten Wand-Unterbelägen. Durch ihre Gobporigkeit und ihre mineralische Basis haben sie in trockenem Zustand eine starke Kapillarwirkung, sind also sehr saugstark. Wie auch andere saugende Wandbeläge, etwa Gipskartonplatten oder Beton, ist vor der Weiterbearbeitung von Putzwänden eine imprägnierende Behandlung zu empfehlen. Wasserlösliches Auftragsmaterial wie Tapetenkleister oder Wandfarbe kann sonst leicht in die Wand eindringen und in der Bausubstanz für Feuchteschäden sorgen.
Für die Wandimprägnierung ist Tiefengrund prädestiniert. Die Grundierung auf Acryl- oder Alkydharzbasis hat in erster Linie den Effekt, die Wand nach außen gegen Feuchtigkeitseinzug abzuschirmen
Welchen Tiefengrund auf welchen Putz auftragen?
Bei Tiefengrund wird zwischen lösemittelfreien und lösemittelhaltigen Varianten unterschieden. Lösemittelfreie Wand- und Deckenbearbeitungsprodukte haben immer den Vorteil, dass sie für die Bewohner und die Umwelt verträglicher sind. Wenn Lösemittelreste nämlich ausdünsten, können sie schädlich für die Gesundheit sein und auch noch Wochen nach dem Anstrich unangenehm künstlich riechen.
Alter, „sandender“ Putz, der auf die Druck- und Fingerstreichprobe hin absandet, sollte allerdings aus Gründen der technischen Wirkung mit lösemittelhaltigem Tiefengrund behandelt werden. Durch das Lösemittel dringt solcher Tiefengrund tiefer in den bröseligen Putz ein und verfestigt ihn merklich und Tapeten oder Farben können besser darauf haften.
Wie den Tiefengrund auftragen?
Wie bei allen Wandbehandlungen gelten vor dem Auftrag von Tiefengrund zunächst einmal die Faustregeln:
- Wandfläche einebnen, möglicherweise mit Füllspachtel
- Vollständige Trockenheit der Wand gewährleisten
- Wand sauber und staubfrei machen
Erst wenn die Putzwand vollständig trocken und sauber, also frei von störenden Fett- und Staubresten ist, soll der Tiefengrund aufgetragen werden. Die Einebnung sollte im Interesse der späteren Wandbeschichtung stattfinden – gleichen Sie also, wenn die Tapete ordentlich glatt auf den Putz kommen soll, etwaige Löcher, Risse und Macken mit Füllspachtel aus.
Grundsätzlich gilt bei Tiefengrund die Regel, dass er wirklich in alle Tiefen des Putzes dringen soll, bis er gesättigt ist und wirklich nichts mehr aufgenimmt. Wenn der Putz sehr grobporig ist, können dafür mehrere Anstriche nötig werden.