Eigenschaften von Materialien und Werkstoffen
Alle porösen Baumaterialien und Werkstoffe besitzen unterschiedliche Saugverhalten. Geschlossene Oberflächen wie bereits lackiertes Holz und versiegelte Flächen, Kunststoff oder Fliesen brauchen keinen Tiefengrund. Gegebenenfalls wird ein Haftvermittler benötigt.
Folgende gängigen Werkstoff ohne versiegelte Oberfläche brauchen einen Tiefengrund:
- Beton
- Gipskarton
- Holz
- Putz
- Stein
In den meisten baulichen Situationen entstehen Materialmischungen. Beim Fugen und Löcher füllen wird ein Zweitmaterial wie beim Spachteln aufgetragen. Die Saugverhalten weichen voneinander ab. Das Angleichen mit Tiefengrund ist erforderlich, um der späteren Deckfarbe auf der gesamten Fläche die gleichen Bedingungen zu geben.
Anrühren und Auftragen
Tiefengrund ist ein sehr unkompliziertes Produkt. Er wird pur oder mit Wasser verdünnt angerührt und großzügig auf die Flächen aufgetragen. Eine Malerrolle mit langem Flor oder ein Malerquast (5,48€ bei Amazon*) nehmen genug Tiefengrund auf, um ihn satt zu verstreichen. Gutes Schützen der Umgebung und des Bodens empfiehlt sich, da Tiefengrund dünnflüssiger als Farbe verarbeitet wird.
Für jede Verwendungsart beziehungsweise Werkstoffbeschaffenheit und Zusammensetzung ist der passende Tiefengrund erhältlich. In der Mehrzahl der Fällen reichen lösemittelfreie Produkte aus. Im Außenbereich können auch die leistungsfähigeren lösemittelhaltigen Mittel angewendet werden. Im Innenbereich sollte darauf gänzlich verzichtet werden. Sogenannte lösemittelfreie Mikroemulsionen leisten ähnlich viel, sind aber teurer.
Holz und Flächen aus einem durchgängigen Material
Holz ist ein natürlicher Baustoff, der fast immer stark variierende Saugeigenschaften mitbringt. Wenn Möbel wie eine Kommode lackiert werden, eine Gartenbank gestrichen oder ein Zaun bearbeitet werden soll, ist ein Tiefengrund immer empfehlenswert. Einzige Ausnahme bildet gebeiztes Holz.
Auch auf aus einem Material bestehenden Flächen wie beispielsweise nackten Betonwänden ist ein Tiefengrund empfehlenswert. Zwar bleibt das Saugverhalten auf der Fläche einheitlich, aber die Poren haben einen enormen „Durst“. Statt des relativ günstigen Tiefengrund füllt die Farbe die Poren. Es bracht eine deutlich größer Menge, um die erwünschte Deckkraft zu erzielen.
Spezielle zusätzliche Funktionen
Eine besondere Rolle kommt dem Tiefengrund zu, der in einer Raucherwohnung gestrichen wird. Seine sperrende Funktion versiegelt den Untergrund, um das Durchdringen von fetthaltigen Schmutzablagerungen zu verhindern.
Soll auf Möbeln oder an Wänden Industriechic oder Shabby Look entstehen, kann Tiefengrund vorbereitend gewollte schlechte Haftung der Deckfarbe verursachen. Im Prinzip lässt sich der Tiefengrund einfach überdosieren und sich damit der Farbe in den „Weg“ stellen.
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