Ausgangszustand feststellen
Um Ton decken, dauerhaft und großflächig zu bemalen, können bei bereits glasierten Oberflächen alle Lackarten verwendet werden, die auch auf Glas halten. Wenn roh gebrannte Flächen wie bei Blumentöpfen lackiert werden, müssen die Porosität und das sich daraus ergebende Saugverhalten geprüft werden.
Für eine nachfolgende Glasur dürfen nur spezielle Glasurlacke eingesetzt werden. Herkömmliche Lacke verbrennen bei den erforderlichen Temperaturen von über tausend Grad Celsius. Eine Alternative zum einfarbigen Lackieren ist das Durchfärben des Tons mit Metalloxiden vor der Verarbeitung.
Lackarten und Untergrund
Als Lackarten eignen sich Acryllack, Glaslack und Öllacke besonders gut für Tonoberflächen. Bei starkem Saugverhalten sind Grundierungen hilfreich, die die Poren von roh gebranntem Ton verschließen. Auf Glasuren kann ohne Grundierung gearbeitet werden. Für die Grundierung können Klarlacke genutzt werden.
Das Saugverhalten poröser Oberflächen erschwert nicht nur die Gleichmäßigkeit des Deckens, sondern „greift“ die Lacke direkt an. Das äußert sich im Wasserentzug aus den Lacken, die Folgen bis zum unvollständigen Abtrocknen und klebrig werden auslösen. Als Alternative zur Grundierung kann ein Anfeuchten der Tonflächen helfen, diesen Effekt zu unterbinden.
Technisches Vorgehen beim Lackieren
Das Bemalen und Lackieren von Ton ähnelt, abgesehen von Glasurfarben, dem einfachen Malen auf Glas, Papier oder Leinwand. Folgende Faktoren helfen, eine schöne Lackierung zu erzeugen:
- In Lack getauchte Pinsel immer abstreifen, um die Lackmenge zu reduzieren
- Lacknasen sofort mit dem Pinsel abnehmen
- Gut belüfteten, aber nicht zugigen, Arbeitsplatz wählen
- Einzelne Farb- und Lackschichten ausreichend lange zwischentrocknen lassen
- Lacklöser zur Pinselreinigung in Beistellgefäß bereithalten
- Mit Sprühlackierung kann auch das Prinzip „viel hilft viel“ angewendet werden