Benötigte Temperaturen
Beim Brennen von Ton wird eine Temperatur mindestens 800 und meist etwa um die tausend Grad Celsius. Herkömmliche Küchenherde mit Maximalwerten bis zu 300 Grad fallen aus. Wer sich keinen speziellen Brennofen leisten kann oder will, hat die Möglichkeit, eine Feuerstelle einzurichten und zu nutzen.
Geschlossene Kaminöfen erzeugen, abhängig vom Brennstoff, ausreichende Temperaturen. Die Flammen eines Holzfeuers erreichen bis zu 1100 Grad, Holzglut entwickelt etwa 800 Grad. Kohlebriketts liefern Glühtemperaturen bis zu 1300 Grad. Historisch wurde der sogenannte offene Feldbrand, eine Art kontrolliertes Lagerfeuer, genutzt. Diese Möglichkeit besteht nur, wenn ein großes Grundstück mit einer geeigneten Feuerstelle vorhanden ist.
Haltezeiten und Hitzedosierung
Die größte Herausforderung besteht darin, den Brand sowohl in der Temperatur als auch dem Zeitablauf zu steuern. Generell gliedert sich der Roh- oder Schrühbrand von Ton in fünf Phasen:
1. Resttrocknen bis 140 Grad
2. Aufwärmung bis 600 Grad
3. Schüren auf 800 bis 1000 Grad
4. Haltezeit bei Brenntemperatur (sechs bis acht Stunden)
5. Abkühlungsphase
Um die Phasen so einzuhalten, dass der Ton korrekt gebrannt wird, sind Kenntnisse über Brennstoffe bezüglich Abbrandverhalten und Temperaturentwicklung erforderlich.
Vorgehensweise
Wenn ein Kaminofen oder eine Feuertonne angefeuert wird, muss erst eine Art „Strohfeuer“ die Ersterwärmung liefern. Da dieses restlose Trocknen des Ton einige Stunden dauert, muss der Brand künstlich klein gehalten werden. Riesig ist ein geeignetes Feuermittel.
Mit einem kontrollierten Ein- und Nachlegen von Brennholz kann die Temperatur langsam in weiteren Stunden auf 600 Grad erhöht werden. Um die letztendliche Haltetemperatur zu erreichen, werden Holz- oder Braunkohlebriketts hinzugefügt. Auf die gleichmäßige Glutentwicklung muss geachtet werden.
Alle in allem braucht der Roh- oder Schrühbrand mir Feuer etwa 18 Stunden kontrollierte Feuer- und Flammenpflege und entsprechend bevorratetes Brennmaterial.