Holz- oder Metallprofile – die Dauerbrenner-Frage
In diversen Foren und in zahlreichen Artikeln wird immer wieder auf die Frage eingegangen, ob denn ein Ständerwerk aus Holz- oder Metallprofilen besser sein. Hier behandeln wir die Frage, ob eine Unterkonstruktion im Trockenbau aus Holz überhaupt noch zeitgemäß ist.
Vor- und Nachteile von Ständerwerk aus Holz berücksichtigen
Im Prinzip gilt in jedem Fall, dass Holz durchaus als Ständerwerk geeignet ist. Allerdings müssen die Vorteile und insbesondere die Nachteile berücksichtigt werden:
- leicht und einfach zu verarbeiten (insbesondere für Heimwerker, da das notwendige Werkzeug oft schon vorhanden ist)
- Qualität des Ständerwerks korreliert mit der Holzqualität und Verarbeitung
- daraus lässt sich ableiten, dass es weder einen preislichen Vorteil noch Nachteil gegenüber Metallprofilen gibt
- Holz „arbeitet“
Das geeignete Holz ist entscheidend
Insbesondere der letzte Punkt ist von hoher Relevanz. Holz nimmt Feuchte auf und gibt sie wieder ab. Dabei verzieht sich das Holz entsprechend. Außerdem ist noch eine thermische Ausdehnung zu berücksichtigen. Aus diesen Gründen sollten Sie keine einfachen, einteiligen Kantholzprofile verwenden. Stattdessen sollten Sie ausschließlich keilgezinkte Kanthölzer benutzen, um das Verziehen weitgehend zu neutralisieren.
Nut- und Feder-Ständerwerkprofile mit Zubehör verwenden
Darüber hinaus bieten Hersteller inzwischen Kantholzprofile, die speziell als Ständerwerk konzipiert sind. Diese Kanthölzer sind mit Nut und Feder versehen, zum Stabilisieren lassen sich Feder-Chips einstecken. Auf der Grundlage solcher vorgefertigten Ständerwerk-Kanthölzer eine Anleitung zum Aufstellen.
Schrittweise Anleitung zum Aufstellen einer Trockenbauwand mit Ständerwerk aus Holz
- keilgezinkte Nut- und Feder-Kantholzprofile in passender Länge
- Feder-Chips
- Dämmmaterial (Dämmvlies)
- Schrauben und Dübel zum Befestigen an Wand und Boden
- eventuell Unterlegkeile zum Ausgleichen
- Dämmmaterial
- Kreissäge oder Fuchsschwanz
- Winkel
- Bohrmaschine mit passenden Holz- und Steinbohrern
- Wasserwaage
- Akkuschrauber
1. Montage Bodenprofil auf Estrich
Es ist vorauszuschicken, dass die Trockenbauwand auf Estrich nicht den technischen Baustandards entspricht und besonders beim Schallschutz signifikante Nachteile mit sich bringen kann.
2. Vorbereiten und ausrichten der Profile
Das Dämmvlies sollte rund einen halben Zentimeter breiter als die Kantholzprofile sein. Es wird auf dem Boden ausgelegt, wo das Bodenprofil befestigt werden soll. Nun kommt das Bodenprofil darauf und wird ausgerichtet.
Alle 70 cm wird das Holz mittig durchbohrt. Dann erfolgt am ausgerichteten Kantholz eine Markierung für den Boden an jedem Bohrloch. Bohren Sie nun die Löcher in den Boden. Es werden Dübel eingesetzt und das Bodenprofil verschraubt. Am Wandanschluss gehen Sie genauso vor. Das Ständerprofil sollte bis circa 2 bis 3 mm unter die Decke reichen (Deckenbiegung berücksichtigen).
3. Abstand der Ständer
Die Ständerprofile müssen mit einem Abstand von 62,5 cm gesetzt werden, da dies dem halben Breitenmaß einer Trockenbauplatte entspricht. Zunächst wird aber das andere äußere Ständerprofil zusammen mit dem Deckenprofil gesetzt. Die Stöße sind mit den Chips zu verkeilen. Abschließend werden die Ständer alle 62,5 cm gesetzt.
4. Einseitig beplanken und dämmen, zweite Seite beplanken
Eine Seite des Ständerwerks wird nun beplankt. Nach Abschluss wird der Innenbereich des Ständerwerks gedämmt. Nach dem Dämmen kann noch eine etwaige Elektroinstallation erfolgen. Jetzt wird auch die zweite Seite mit den Platten beplankt.