Vorbereitende Arbeiten
Für den Ausbau einer Zarge, auch bekannt als Türstock, müssen Sie nicht zwingend einen Handwerker beauftragen. Vor allen Dingen dann, wenn Sie die Türzarge nicht wieder verwenden möchten, können Sie hier problemlos selbst tätig werden. Beim Ausbau des Türrahmens gehen Sie wie folgt vor:
- Hängen Sie das Türblatt aus: Je nach Alter der Tür kann das Blatt recht schwer sein, organisieren Sie daher im Zweifel einen Helfer. Mit einem Hebel können Sie auch festsitzende Türblätter ausheben. Stellen Sie das Türblatt so beiseite, dass es Ihnen später nicht im Weg steht.
- Verblendungen entfernen: Nehmen Sie die Verblendungen von den Wänden ab. Hierzu benötigen Sie im Normalfall nur einen Schlitz-Schraubendreher, um die Rahmen vorsichtig von der Wand abzuhebeln.
- Wände schützen: Damit die Tapete beim Ausbau der Türzarge nicht beschädigt wird, schneiden Sie mit einem Cuttermesser am Türrahmen entlang. Sollte die Zarge mit einer Silikonfuge mit dem Boden verbunden sein, schneiden Sie diese ebenfalls mit dem Cuttermesser sauber durch.
- Türzarge zersägen: Gerade im Altbau sind Türzargen häufig komplett umlaufend. Am Stück können Sie den Türrahmen also nur ausbauen, wenn Sie größere Schäden an den umliegenden Wänden in Kauf nehmen. Trennen Sie zunächst die Türschwelle mit einer passenden Säge etwas oberhalb des Bodenniveaus ab. Geeignet ist beispielsweise eine Handbügelsäge, geübte Handwerker können auch mit der Stichsäge arbeiten. Achten Sie darauf, mit dem Sägeblatt nicht bis in das Mauerwerk zu schneiden. Trennen Sie anschließend mit zwei weiteren Schnitten die Seitenteile ab.
- Setzen Sie anschließend zwei weitere Schnitte, jeweils etwa im unteren Drittel der Türzarge, um diese später einfacher ausbauen zu können.
Achten Sie darauf, das Holz immer komplett zu durchtrennen. Andernfalls können Sie die Zarge später nicht vom Mauerkwerk ablösen!
Türzarge ausbauen: Schritt für Schritt erklärt
Nach dem Durchtrennen des Türstocks können Sie mit dem eigentlichen Ausbau beginnen.
Dazu benötigen Sie Hammer und Meißel, auch eine Brechstange kann gute Dienste leisten.
- Lösen Sie zunächst die Türschwelle aus dem Fußboden. Nutzen Sie dazu das Brecheisen als Hebel und lockern Sie die Schwelle an. Alte Türschwellen sind häufig vernagelt. Nutzen Sie das Brecheisen als Hebel um die Nägel zu lösen. Heben Sie die Türschwelle anschließend aus dem Boden.
- Ziehen Sie den unteren Teil der Seitenteile jeweils nach vorne weg. Hebeln Sie die Stücke hin und her, um Sie leichter abzulösen. Arbeiten Sie immer nur in eine Richtung: Sollten beim Ausbau des Türstocks Schäden am Mauerwerk entstehen, wird nur eine Mauerseite beschädigt.
- Nehmen Sie nacheinander die anderen Stücke der Türzarge ab. Sollten sich die Stücke zu schwer ablösen, dann durchtrennen Sie den Türrahmen an weiteren Stellen mit der Säge. Die kleineren Stücke sollten sich relativ einfach entfernen lassen. Mit Hammer und Meißel können Sie etwas präziser arbeiten als mit der Brechstange, ist das Mauerwerk sehr empfindlich sollten Sie daher auf diese Werkzeuge zurückgreifen.
- Neuere Türzargen sind statt mit Nägeln mit einem Montageschaum befestigt. Den Montageschaum durchtrennen Sie mit einem scharfen Cuttermesser mit einer frischen Klinge. Danach lässt sich der Türrahmen einfach aus der Türöffnung herausnehmen.
- Entfernen Sie anschließend die Reste des Montageschaums und demontieren Sie eventuelle Keile, mit denen der Türrahmen vor dem Ausschäumen in der Türöffnung fixiert wurde.
Tragen Sie bei der Arbeit unbedingt die nötige Schutzkleidung. Durch die Arbeit kann Staub entstehen, der sich in die Atemwege setzen kann. Tragen Sie daher eine Staubmaske. Schützen Sie Ihre Augen mit einer Schutzbrille, bei der Arbeit mit der Brechstange bzw. Hammer und Meißel können sich Splitter lösen. Die passenden Handschuhe schützen Ihre Hände ebenfalls vor Splittern, herausstehenden Nägeln und Ähnlichem.
Wenn Sie die Türzarge erhalten möchten, um Sie nach dem Ausbau wieder einzubauen, müssen Sie die Zarge natürlich ohne Beschädigung ausbauen.