Warum eine Innenwanddämmung?
Innenwanddämmung bietet eine wertvolle Alternative zur Außendämmung, besonders wenn bauliche oder rechtliche Restriktionen bestehen. Dies ist relevant bei denkmalgeschützten Fassaden oder eng benachbarten Gebäuden, wo eine Außendämmung nicht umsetzbar ist.
Ein entscheidender Vorteil der Innenwanddämmung ist die Verbesserung des Wärmeschutzes, was den Heizbedarf mindert und damit Heizkosten senkt. Je nach Dämmstoff können Sie zwischen 5 und 15 Prozent der Heizkosten einsparen. Zudem wird weniger Heizenergie benötigt, was den CO2-Ausstoß reduziert und die Umwelt schont.
Die Innenwanddämmung ist in der Regel einfacher selbst durchzuführen, da kein Gerüst erforderlich ist. Dies senkt die Kosten im Vergleich zur Außendämmung erheblich. Sie können die Arbeiten nach und nach, Raum für Raum, ausführen, was die zeitliche und finanzielle Belastung besser verteilt.
Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung des Raumklimas. Die Wärme bleibt im Raum, und es wird verhindert, dass Bauteile auskühlen. Dies spart nicht nur Heizkosten, sondern steigert auch den Wohnkomfort erheblich. Darüber hinaus kann die Innenwanddämmung auch den Schallschutz verbessern, was den Wohnkomfort weiter erhöht.
Insgesamt stellt Innenwanddämmung eine praktikable und kostengünstige Lösung dar, Ihre Immobilie energetisch effizienter zu gestalten und gleichzeitig den Wohnkomfort zu erhöhen.
Methoden der Innenwanddämmung
Es gibt verschiedene bewährte Methoden zur Innenwanddämmung, die je nach baulichen Gegebenheiten und persönlichen Präferenzen eingesetzt werden können:
Direkte Verklebung von Dämmplatten
Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial direkt auf die Innenwand aufgebracht.
- Vorbereitung: Säubern und trocknen Sie die Wand gründlich. Alte Anstriche oder Tapeten sollten entfernt werden.
- Zuschnitt: Schneiden Sie die Dämmplatten, zum Beispiel aus Kalziumsilikat, präzise auf die erforderlichen Maße zu.
- Kleberauftrag: Tragen Sie Geeigneten Klebemörtel gleichmäßig auf die Rückseite der Dämmplatten auf.
- Anbringen: Positionieren Sie die Platten passgenau an der Wand. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen, die Feuchtigkeit speichern könnten.
- Fixierung: Für zusätzliche Stabilität können die Platten mit geeigneten Dübeln befestigt werden.
Dämmung mit einer Vorsatzschale
Diese Methode erfordert eine Unterkonstruktion, auf die das Dämmmaterial und die Verkleidung angebracht werden.
- Unterkonstruktion: Befestigen Sie ca. 8–10 cm dicke Holz- oder Metallträger in gleichmäßigen Abständen an der Wand.
- Dämmstoff einlegen: Füllen Sie die Zwischenräume mit Dämmmaterial wie Mineralwolle, Styropor oder Holzweichfaser.
- Fugen abdichten: Verwenden Sie Montageschaum, um alle Ritzen und Fugen sorgfältig abzudichten.
- Verkleidung: Decken Sie die Dämmung anschließend mit Bauplatten, wie zum Beispiel Rigips, ab.
Dämmputzsysteme
Diese Methode eignet sich besonders für unebene Wände.
- Vorbereitung: Bereiten Sie die Wand entsprechend vor, indem Sie Unebenheiten ausgleichen.
- Anwendung: Bringen Sie eine spezielle Dämmplatte entweder durch Dübeln, Kleben oder Nassverputzen direkt an der Wand an.
- Oberflächenbehandlung: Verputzen Sie die aufgebrachte Dämmung anschließend.
Dämmung zum Aufsprühen
Diese Methode ist besonders flexibel und eignet sich ebenfalls für unebene Wandflächen.
- Materialwahl: Verwenden Sie Materialien wie Zelluloseflocken, die sich gut aufsprühen lassen.
- Anwendung: Sprühen Sie das Dämmmaterial gleichmäßig auf die vorbereitete Wandfläche auf.
Dämmung mit Verbundplatten
Hierbei sind Dämmstoff und Deckplatte bereits vor der Montage miteinander verklebt.
- Vorbereitung: Die Wand muss sauber und trocken sein.
- Montage: Bringen Sie die Verbundplatten an der Wand an. In einigen Fällen kann eine zusätzliche Dampfbremse erforderlich sein.
Unabhängig von der gewählten Methode ist es entscheidend, dass die Dämmung lückenlos und sachgerecht ausgeführt wird, um die bestmögliche Effizienz und einen langfristigen Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu gewährleisten.
Mögliche Probleme und Lösungen bei der Innenwanddämmung
Innenwanddämmung kann bestimmte Herausforderungen mit sich bringen. Diese lassen sich durch sorgfältige Planung und fachkundiger Ausführung effektiv bewältigen.
Schimmel und Kondenswasser
Eine unzureichende Dämmung kann zur Bildung von Kondenswasser und Schimmel auf der Wandoberfläche führen.
Lösung: Installieren Sie eine Dampfbremse auf der Raumseite der Dämmschicht, damit Wasserdampf nicht in die Dämmschicht eindringen kann. Bei diffusionsoffenen Materialien wie Kalziumsilikatplatten ist hingegen keine Dampfbremse erforderlich. Achten Sie darauf, Hohlräume zu vermeiden, indem die Dämmung vollflächigen Kontakt zur Wand hat.
Langsame Trocknung der Außenwand
Eine nach innen gedämmte Wand trocknet langsamer, was das Risiko von Feuchteschäden erhöht.
Lösung: Ein zusätzlicher Regenschutz, wie verlängerte Dachüberstände oder eine Fassadenverkleidung, kann helfen, die Außenwand vor direkten Wassereinwirkungen zu schützen. Diffusionsoffene Dämmstoffe ermöglichen zudem eine gewisse Feuchtigkeitsableitung zur Raumseite.
Wärmebrücken
Ungedämmte Elemente wie Deckenanschlüsse oder Fensterlaibungen können Wärmebrücken bilden, die zu Feuchtigkeitsproblemen führen.
Lösung: Achten Sie auf eine möglichst fugenlose Dämmung, indem Sie speziell hergestellte Dämmstreifen oder -keile verwenden. Nutzen Sie Hochleistungsdämmstoffe in engen Bereichen, um die gewünschte Dämmwirkung bei geringerer Schichtdicke zu erreichen.
Raumverlust
Die Innenwanddämmung reduziert die nutzbare Wohnfläche.
Lösung: Verwenden Sie schlanke und effiziente Dämmmaterialien wie Vakuum-Dämmplatten. Eine Dämmschichtdicke von etwa 6-8 cm ist meist ausreichend und sorgt dafür, dass der Raumverlust in akzeptablen Grenzen bleibt.
Wärmeverluste durch Installationen
Leitungen und Installationen in der Wand können zu Wärmeverlusten und Dichtigkeitsproblemen führen.
Lösung: Planen Sie eine Installationsebene innerhalb der Dämmung. Elektrokabel sollten in Fußleisten verlegt oder durch abgedichtete Durchführungselemente geführt werden. Für elektrische Installationen gilt, dass diese stets von Fachkräften durchgeführt werden sollten, um sicherzustellen, dass alles sach- und fachkundig montiert wird.