Dispersionsfarbe ist zu flüssig – wie bekomme ich sie dicker?
Bei Dispersionsfarben vollzieht sich im Laufe längerer Standzeiten eine allmähliche Phasentrennung, dabei schwimmt die Flüssigkeit oben auf und die Feststoffe sinken ab. Manchmal hilft es deshalb, die Wandfarbe ordentlich von unten nach oben aufzurühren, um sie anzudicken.
Falls das Aufrühren nichts hilft, ist die Farbe tatsächlich zu dünn. Manche Heimwerker empfehlen, dem Anstrichmittel Rotband, Kreide oder Talkum zuzugeben, um eine dickflüssigere Konsistenz zu erhalten. Dabei ist allerdings zu beachten, dass solche Zusätze die Eigenschaften der Wandfarbe negativ verändern können:
- Die angedickte Wandfarbe bindet vielleicht nicht mehr vollständig ab, weil sie im Vergleich zu den enthaltenen Füllstoffen zu wenig Bindemittel besitzt.
- Das Anstrichmittel könnte auch nach dem Aufstreichen zu hart werden und wieder von der Wand bröckeln, wenn zu viel Gips oder Kalk enthalten ist.
- Außerdem kann es zu Spannungen in der fertigen Beschichtung kommen, daraus resultieren dann Risse und Abblätterungen.
- Auch der prozentuale Pigmentanteil sinkt mit der Zugabe von Füllstoffen, darum deckt die Farbe im Anschluss vielleicht nicht mehr richtig.
Wandfarbe zuerst auf Probe andicken!
Wer sich trotzdem dazu entschließt, seine Wandfarbe mit den genannten Stoffen anzudicken, der sollte zuerst eine geringe Portion als Probefarbe nehmen. Geben Sie etwas Füllstoff hinzu und streichen Sie die Farbe auf eine begrenzte verdeckt liegende Fläche.
Beobachten Sie den Abbindeprozess und führen Sie nach dem Trocknen einen Klebebandtest durch, um die Haftfähigkeit zu prüfen. Dafür kleben Sie ein Malerkreppband fest auf und ziehen es ruckartig wieder ab: Hält die Farbe auf dem Untergrund?
Nun können Sie immer noch entscheiden, ob Sie die gesamte Wandfarbe auf dieselbe Weise andicken möchten – oder nicht. Vielleicht kaufen Sie sich auch einfach ein neues, hochwertigeres Produkt!