Kostenbeispiel: Wandheizung nachträglich einbauen
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus
- durchschnittlicher Dämmstandard Außenwände (EnEV/GEG-konform)
- Wohnfläche 110 m²
- wasserführende Wandheizung im Trockenbau-System
- Wandgestaltung und Verputzen erfolgt zu späterem Zeitpunkt (Renovierung)
Posten | Preis |
---|---|
Heizung | 6.930 EUR |
Einbau | 2.300 EUR |
Gesamt | 9.230 EUR |
je m² Heizfläche | 239,74 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Bauart und Betriebsweise
- Heizfläche
- Zusätzliche Arbeiten
Bauart und Betriebsweise
Bei Wandheizungen muss man zwei grundsätzlich unterschiedliche Ausführung unterscheiden:
- wasserführende Wandheizungen und
- elektrische Wandheizungen
Wasserführende Wandheizungen
Bauart bei wasserführenden Wandheizuungen. Wasserführende Wandheizungen können entweder als Trockenbau-System oder als Nass-System eingebaut werden. Beim Trockenbau-System sind die wasserführenden Heizungsrohre bereits direkt in Trockenbau-Elemente integriert, die einfach nur montiert werden müssen. Beim Nass-System werden die wasserführenden Rohre separat auf der Wand verlegt und können dann überputzt werden.
Kosten. Für das benötigte Material sind bei wasserführenden Heizungen Kosten zwischen 150 und 250 EUR pro m² Heizfläche zu rechnen.
Dazu kommen, wenn die Montage nicht in Eigenregie vorgenommen wird, noch Montagekosten je nach individuellem Aufwand. In den meisten Fällen bewegen sie sich zwischen 40 und 90 EUR pro m². Dazu kommen noch die Kosten für den Anschluss der Wandheizung an die bestehende Heizungsanlage.
Zusätzlich müssen noch Kosten für das nachfolgende Verputzen (bei beiden Ausführungsarten) und die Wandgestaltung gerechnet werden.
Elektrische Wandheizungen
Elektrische Wandheizungen können entweder als Heizmatten-System oder als einzelne Heizplatten an der Wand angebracht werden.
Kosten für Heizmatten-Systeme. Für Heizmatten-Systeme (Unterputz-Systeme) sind gewöhnlich Materialkosten 100 und 150 EUR pro m² Heizfläche zu rechnen.
Dazu kommen (geringe) Montagekosten und die Kosten für den Anschluss der Heizmatten an vorhandene Stromleitungen. Zusätzlich müssen auch hier Kosten für das Verputzen und die gewünschte Wandgestaltung gerechnet werden.
Kosten für Platten-Systeme. Systeme mit auf Putz montierten Heizpaneelen sind als Alternative ebenfalls möglich. Wegen der unterschiedlichen Leistung von Heizpaneelen (150 W – 1.000 W) lassen sich keine pauschalen Quadratmeterpreise angeben. Je Heizplatte bewegen sich die Kosten allerdings gewöhnlich zwischen 100 und 500 EUR.
Eine Sonderform von wandmontierten Heizplatten stellt die Infrarotheizung dar. Als Elektroheizung gehört sie zu den sparsameren Varianten und bietet darüber hinaus auch noch einige zusätzliche Vorteile, Mehr darüber können Sie in unserer Entscheidungshilfe Infrarotheizung nachlesen.
Heizfläche
Welche Größe die Heizfläche haben muss, hängt vom Dämmstandard der Außenwände ab. Bei gut gedämmten Gebäuden genügen meist 25 – 35 % der Wohnfläche, bei Gebäuden mit schlechtem Dämmstandard oder ungedämmten Außenwänden muss die Größe der Heizfläche oft 100 % der Wohnfläche betragen.

Es ist wichtig, die Größe der Heizfläche richtig zu bestimmen
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Anschluss an wasserführende Heizungsanlage: abhängig von der Anschluss-Situation, gewöhnlich zwischen 500 und 1.500 EUR
- Wandgestaltung – Verputz: Je nach gewünschter Ausführung, gewöhnlich zwischen 25 und 60 EUR pro m²
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus
- durchschnittlicher Dämmstandard Außenwände (EnEV/GEG-konform)
- Wohnfläche 110 m²
- wasserführende Wandheizung im Trockenbau-System
- überdurchschnittlicher Einbau- und Anschluss-Aufwand
- Wandgestaltung und Verputzen erfolgt zu späterem Zeitpunkt (Renovierung)
Posten | Preis |
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Heizung | 11.550 EUR |
Einbau | 3.700 EUR |
Gesamt | 15.250 EUR |
je m² Heizfläche | 277,27 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- wasserführende Heizung bevorzugen: hohe Betriebskosten bei Elektroheizungen
- Eigenleistungen: mit etwas Geschick Selbstmontage problemlos möglich
FAQ
Was kostet der nachträgliche Einbau einer Wandheizung?
In unserem Beispiel kostet der nachträgliche Einbau einer wasserführenden Wandheizung im Trockbau-System 239,74 EUR pro m² eingebauter Heizfläche. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Bauweise (Trockenbau / Nassbau) und die Betriebsart (wasserführend / elektrisch) der Nachrüst-Heizung, die Größe der benötigten Heizfläche (Dämmstandard der Außenwände) und der individuelle Aufwand für Einbau und Anschluss der Heizung. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem wenn möglich wasserführende Systeme gewählt werden . Dabei sollten die Vorlauftemperaturen möglichst niedrig gehalten werden (Einsparungen bei den Heizkosten). Das Nachrüsten einer Wandheizung in Eigenleistung ist prinzipiell mit etwas Geschick möglich, der Anschluss der Heizung muss jedoch zwingend durch einen Fachbetrieb erfolgen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.