Der Holzwurm und seine Lebensweise
Als Holzwurm wird umgangssprachlich der Gemeine Nagekäfer (zoologisch Anobium punctatum) bezeichnet, der hierzulande neben dem Hausbock als das bedeutendste holzzerstörende Insekt gilt. Der Käfer legt seine Eier in verbautem Holz ab, von dem sich die dann schlüpfenden Larven über ihren Entwicklungsprozess zum Käfer hinweg ernähren.
Die Entwicklungszeit der Larven kann sehr unterschiedlich lange dauern – zwischen einem und 8 Jahren. Je günstiger die Bedingungen sind, desto schneller werden sie zum adulten Käfer. Günstig sind die Bedingungen dann, wenn es eher kühl und feucht ist. Am liebsten mögen die Larven des Gemeinen Nagekäfers
- eine relative Holzfeuchte von 35%, mindestens aber 12%
- eine Umgembungslufttemperatur von etwa 15 bis 20°C
In freier Natur kommt der Gemeine Nagekäfer vor allem in Laub- und Nadelholz vor, das im Frischholzzustand eher trocken ist. Wegen dieser Eigenart hat sich der Käfer in Menschennähe auch auf verbautes, also grundsätzlich trockeneres Holz als Frischholz spezialisiert. Für den richtigen Umgang mit ihm ist auch wichtig zu wissen, dass die Käferweibchen ihre Eier vorzugsweise in dem Holz ablegen, in dem sie selbst aufgewachsen sind. Eine weiträumige Ausbreitung im Haus ist also eher nicht zu befürchten.
Wie kommt der Holzwurm ins Haus?
Der Gemeine Nagekäfer kann entweder mit befallenem Frischholz (z.B. Feuerholz für den Kamin) eingeschleppt oder durch günstige Bedingungen angelockt werden. Denn auch wenn die Käfer eher ortstreu sind, können sie grundsätzlich fliegen und sich auch ein anderes Fortpflanzungsplätzchen suchen. Die günstigen Bedingungen haben wir oben besprochen – kühl und feucht muss es sein. Folgende Umstände/Orte locken die Käfer deshalb an:
- kühle Räume mit erhöhter Luftfeuchtigkeit (etwa 60% und mehr) mit länger eingelagerten Holzgegenständen
- regelmäßig feucht gewischte Holzböden
- Dachböden mit freiem, nicht gut gedämmtem Holzgebälk
- (ungedämmte) Holzschuppen
Um den Holzwurm von vornherein fernzuhalten, halten Sie Ihre Wohnräume, Keller und Dachböden also möglichst trocken und warm. Holzböden sollten Sie möglichst trocken reinigen oder nur ab und zu nebelfeucht wischen und besonders wertvolle, geliebte Holzgegenstände im Trockenen lagern. Wenn Sie sowieso auch eine Energiesanierung im Hinterkopf haben, können Sie auch Dämmungsmaßnahmen von Dach und Keller erwägen.