Lack ohne Lösemittel geht nicht
In den meisten einschlägigen Portalen und auch im interessierten Privatkreis werden Lösemittel als klare Verursacher gesundheitsschädlicher und übel riechender Ausdünstungen definiert. Anderes wird den auf Wasser basierten Lacken zugeschrieben, die von vielen Herstellern als lösemittelfrei angeboten werden. Das ist mitnichten der Fall. Der große Unterschied besteht in der Dosierung.
Die weniger widerstandsfähigen Lacke auf Wasserbasis können ohne eine geringe Menge an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) nicht den erforderlichen Oberflächenfilm bilden. VOC sind die klassischen Lösemittel, die zu lange anhaltenden Ausdünstungen bei lösemittelbasierten Lacken führen. Wasserbasierte Lacke haben bezüglich wahrnehmbarer Ausdünstungen den zusätzlichen Vorteil, dass diverse Inhaltsstoffe kaum oder keinen Eigengeruch entwickeln, aber wesentlich länger ausdünsten als VOC.
Bei Betrachtung dieses Umstands kann der Nutzer eines Lacks geradezu froh sein, wenn der Lack mit stinken anzeigt, wie lange er Schadstoffe abgibt. In wasserbasierten Lacken finden sich manche Additive und Inhaltsstoffe, deren Ausdünstungen deutlich länger anhalten als VOC. Sie sind wesentlich langsamer flüchtig und entwickeln keinen Geruch.
Wahrnehmungszeiten der Ausdünstungen
Im Mittel berichten Personen, bei denen Flächen mit lösemittelbasierten Farbe gestrichen wurden von einer wahrnehmbaren Ausdünstungsphase von zwei Wochen.
Bei wasserbasierten Farben werden als Zeitraum überwiegend ein bis zwei Tage angegeben. Die Ausdünstungen müssen dann, abhängig vom Produkt, nicht beendet sein, aber der Hinweis Geruch schützt die Gesundheit fehlt.
Wie lange dünstet Lack aus – mit oder ohne Geruch
Wer vor der Frage steht, ob im Innenbereich Lack auf Wasser- oder Lösemittelbasis die bessere Wahl ist, sollte das Prinzip der Lackzusammensetzung kennen. Alle Lacke auf jeder Basis beinhalten mehrere als Lösemittel wirkende flüchtige Stoffe. Sie werden in leicht-, mittel-, schwer- und sehr schwer flüchtig unterteilt. Am längsten ist das sehr schwer flüchtige Lösemittel beschäftigt, da es Bindemittel aktivieren muss. An ihm ist der tatsächliche Zeitpunkt zu bestimmen, wann die Ausdünstungen enden.