Einsatzgebiete und Anwendungsarten
Zementmörtel ist eine Art Universalklebstoff und Verbindungsmittel für alle Bauteile eines Gebäudes, die aus Beton und Stein bestehen. Die Haupteinsatzarten und Anwendungen sind:
- Fugenmörtel für Mauersteine aus Stein, Ton oder Beton
- Befestigungsmörtel für Fensterbänke, Türzargen und Stürze über Türen und Fenstern
- Als Zementputz für außen
- Als Zementputz im Innenbereich einschließlich Feuchträumen wie dem Bad
- Zementmörtel ist der Basisstoff, wenn Zementestrich statt Fließestrich oderAntihydritestrich gewählt wird
- In beschränktem Rahmen und Dimension kann Zementmörtel als Fundament dienen
Eigenschaftsanpassung durch Additive
In der nahezu unüberschaubaren Auswahl an möglichen Anmischungsformen und Additivzugaben findet sich für jeden Anwendungszweck der passende Mörtel. Zu den Hauptbestandteilen Sand, Wasser und Zement werden Zusatzstoffe eingemischt, die folgende Eigenschaften abmildern oder verstärken:
- Haftungs- und Klebefähigkeit
- Dichte nach der Abbindung
- Druckfestigkeit
- Wasserfestigkeit
- Feuchtigkeitswiderstand
- Belastungsfähigkeit
- Optische Struktur
- Optische Oberflächeneffekt und Färbung
- Elastizität, Schrumpf- und Ausdehnungsverhalten
- Frostbeständigkeit
- Schalldämmende Wirkung
- Wärmedämmende Wirkung
- Verarbeitungsfähigkeit und Topfzeit
- Trocken- und Abbindezeit
- Benötigte Auftragstärke für die erforderliche Haftung und Stabilität
Mechanische Funktion und Belastbarkeit
Mechanisch muss Zementmörtel den unterschiedlichen Belastungen bei seinem Einsatz standhalten. Dazu sind Sie nach der sogenannten Mauerwerknorm DIN 1053 in fünf Gruppen aufgeteilt. Nur bei den beiden höchsten Mörtelklassen (MG III & MG IIIa) handelt es sich um reine Zementputze. Ein lasttragender Zementmörtel muss mindestens zehn Newton pro Quadratmillimeter tragen, in der höchsten Klasse zwanzig Newton pro Quadratmillimeter.
Spezieller Leichtbau- und Dünnbettmörtel kann entsprechend baulicher Voraussetzungen die Verarbeitung in Volumen und Aufwand mindern. Spezialmörtel ohne tragende Aufgaben wie Kanal- und Schachtauskleidungen müssen stärker kleben als stützen. Beim Bau eines herkömmlichen und durchschnittlichen Einfamilienhauses kommen zwischen zwanzig und dreißig Mörtelarten zum Einsatz.