Wasserentnahme
Im Mittelpunkt der Zisternennutzung steht die Regenwasserentnahme zur Gartenbewässerung. Mit Hilfe einer Zisternenpumpe kann dabei ein Bewässerungssystem gespeist werden, das für eine automatische Wasserverteilung sorgt. Zu den Möglichkeiten zählen sowohl Rasensprenger als auch Schläuche, die mittels einer Verieselung das Regenwasser verteilen.
Um das Gießwasser aus der Regenwasserzisterne zu transportieren, sind mehrere Anschlussarten umsetzbar. Üblich ist die Wasserförderung durch eine Pumpe, die das Wasser durch eine Verrohrung oder einen Schlauch zur Entnahmestelle pumpt. Als Alternative ist eine handbetriebene Schwengel- oder Hebelpumpe als Hebewerk möglich.
Nutzwasser und Hauswasserwerk
Wenn das Regenwasser als Nutzwasser in ein Gebäude geführt werden soll, ist meist ein Anschließen an ein Hauswasserwerk erforderlich. Da durch das Betätigen beispielsweise einer Toilettenspülung der Wasserdruck in der Zuleitung von der Zisterne absinkt, sollte ein in das Hauswasserwerk integrierter Pufferspeicher mit angeschlossen werden. Um eine schmutzpartikelfreie Wasserqualität zu sichern, müssen beim Anschluss einer Waschmaschine zusätzliche Filtereinheiten eingesetzt werden.
Zu beachten sind die Distanz der Zisterne zu den Wasserentnahmestellen und der Anschluss entsprechend angepasster Pumpen und Rohr- oder Schlauchquerschnitten. Höhenunterschiede spielen für die zuverlässige und regelmäßige Versorgung mit Nutzwasser eine wichtige Rolle.
Nachspeisung und Wasserkreisläufe
Wenn zu erwarten ist, dass das gespeicherte Wasservolumen nicht ständig die Entnahmemenge decken kann, wie in den Sommermonaten, hilft eine zusätzliche Wasserzuleitung. Zu diesem Zweck kann eine Trinkwassernachspeisung installiert werden, die automatisch oder per Hand bedient für den Ausgleich von Mindermengen sorgt.
Die rechtlichen Vorschriften bezüglich der Wasserkreisläufe sind sehr streng. Das Trinkwasser darf nicht mit dem Regenwasser in Berührung kommen, was auch innerhalb oder an Geräten wie einer Waschmaschine gilt. Die Nachspeisungstechnik muss gewährleisten, das Trinkwasser berührungsfrei und mit einem vorgeschriebenen Mindestabstand in die Zistern „fällt“.
Überlauf und Versickerungsinstallationen
Beim Anschließen einer Zisterne werden die vorbereiteten Öffnungen mit Dichtringen und Gummilippen versehen und die Schläuche oder Rohre in die vorgesehenen Stutzen montiert. Dabei müssen Zuläufe höher liegend angeschlossen werden als Wasserabläufe.
Der Zisternenüberlauf muss frei von Rückstaurisiko gesetzt werden. Je nach Zisternenart und Größe kann ein Überlauf gleichzeitig den Zulauf und Anschluss an eine Versickerungsanlage bilden. Eine typische Form ist ein unterirdisch montierter Versickerungsschacht.
Anschließbares Zubehör
Mehrere hilfreiche Einsätze und Funktionszubehör vervollständigen die Anschlussmöglichkeiten einer Zisterne:
- Überlaufsiphon
- Wasserberuhigende Einlaufrohre oder Stutzen
- Tauchdruckpumpe
- Rohr- und Leitungsweichen
- Kreiselpumpe
- Notüberlauf
- Schallschutzabdeckung
- Feinfilter mit Patrone
- Grobfilter gegen Kleintiere, Pflanzenteile, Steine und Erde
Stromzuführung und Retention
Wenn mit Strom betriebene Geräte wie eine Pumpe oder ein Hauswasserwerk angeschlossen werden, muss die Stromversorgung geplant werden. Pumpen müssen für den dauerhaften und langjährigen Gebrauch im Wasser ausgelegt sein. Die Stromzufuhr für ein Hauswasserwerk darf nur außerhalb der Zisterne erfolgen und die Montage muss von der Zisterne getrennt ausgeführt werden.
Bei einer teilweisen oder vollständigen Retentionszisterne müssen die Anschlussmöglichkeiten gesondert geprüft werden, da für die Wasserrückhaltefunktion andere Vorschriften und technische Umsetzungen die Grundlage bilden.