Nutzungsmöglichkeiten einer Zisterne
Als Zisternen bezeichnet man gemeinhin größere und meist unterirdisch untergebrachte Behälter zum Auffangen von Regenwasser, die in erster Linie für die Gartenbewässerung genutzt werden. Für einfache Ausführungen ist dazu auch nicht viel mehr als nur der Zisternenbehälter und ein Pumpensystem vonnöten.
Anders sieht es aus, wenn man den Regenwasservorrat auch anteilig für Brauchwasser im Haus nutzen will. Und das ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen eine äußerst empfehlenswerte Sache. Vor allem für die Toilettenspülung braucht es kein Wasser in Lebensmittelqualität. Regenwasser ist hierfür völlig ausreichend.
Allerdings: wenn es auch keine Lebensmittelqualität aufweisen muss, so aber doch einen gewissen Reinheitsgrad. Die Toilette und die Leitungen würden sonst schnell verdrecken. Außerdem ist zu beachten, dass Regenwasser nicht mit Trinkwasser gemeinsam in die öffentliche Abwasserverrohrung gelangen darf. Eine Zisterne, aus der auch die Toilettenspülung gespeist werden soll, muss deshalb
a) mit einem filternden Aufbereitungssystem versehen und
b) mit einem eigenen Leitungssystem an das Haus angebunden werden
Für das Aufbereitungssystem hat sich eine Methode bewährt, die aus 4 Komponenten besteht:
1. Einlauffilter
2. Beruhigter Zulauf
3. Überlaufsiphon
4. Schwimmende Entnahme
Der Einlauffilter reinigt das aus der Dachentwässerung einlaufende Regenwasser grob vor: Blätter, Stöckchen und Vogelkot werden hier herausgefiltert. Der Beruhigte Zulauf ist ein langes Einlaufrohr, das bis an den Boden der Zisterne reicht und dort einen u-förmig nach oben abgewinkelten Auslauf mit vergrößertem Durchmesser hat. Dadurch wird das Regenwasserreservoir schon im unteren Bereich mit Sauerstoff angereichert, was dem Verderben vorbeugt, und zum anderen ein sanftes, langsames Einströmen ohne Aufwirbelung der Sedimentschicht am Boden gewährleistet.
Der Überlaufsiphon saugt feine Ablagerungen an der Wasseroberfläche ab. Die Technik der Schwimmenden Entnahme zapft das Wasser schließlich knapp unter der Wasseroberfläche für die Einleitung in das Hausleitungssystem ab.
Damit das Regenwasser nicht mit dem Trinkwassersystem des Hauses und der öffentlichen Trinkwasserableitung in Berührung kommt, müssen eigene Leitungen für die Toilettenspülung verlegt werden. Hierbei sind die Vorschriften der DIN 1989-1 zu beachten. Im Zuge dessen ist es sinnvoll, auch die Waschmaschine daran anzuschließen, die mit dem aufbereiteten Zisternenwasser auch bestens arbeiten kann.