Warum Zisternen belüftet werden sollten
Das Regenwasser, das vom Dach in eine Zisterne einströmt, schleust immer auch organisches Feinmaterial mit hinein. Auch ein gründliches Filtersystem kann das nicht verhindern – feine Rückstände von Laub, Dachbemoosung und tierischen Exkrementen gelangen immer in das Reservoir.
Das ist insofern problematisch, als sich dadurch unter gewissen Umständen eine Wasserfäulnis entwickeln kann. Die entsprechenden Umstände ergeben sich, wenn die Sedimentschicht am Zisternenboden – also die Schicht, als die sich absinkende organische Einträge absetzen – zu dick wird. Die in der Sedimentschicht lebenden, wasserreinigenden aeroben Bakterien sterben dann aus Sauerstoffmangel ab, während die anaeroben Fäulnisbakterien Überhand nehmen. Sie zersetzen die organischen Substanzen, wobei sich Schwefelwasserstoff bildet und das Wasser zu stinken beginnt.
Kurz und gut: Sauerstoff im Zisternenwasser ist den guten, aeroben Bakterien zuträglich, die anaeroben Fäulnisbakterien hingegen gedeihen in sauerstoffarmem Milieu besonders gut. Um das Zisternenwasser also vor dem ‚Kippen‘ zu bewahren, ist
a) eine regelmäßige Reinigung vonnöten (bevor die Sedimentschicht zu dick wird) und
b) ein ständiger Sauerstoffeintrag sinnvoll
Wie die Zisterne belüften?
Vor allem bei Zisternen, die als Regenwassernutzungsanlage fungieren – also nicht nur der Gartenbewässerung dienen, sondern auch der anteiligen Deckung des Hauswasserbedarfs – ist eine kontrollierte Verhinderung von Wasserfäulnis dringend anzuraten. Die Belüftung ist hierfür eine effektive Methode. Sie kann auf folgende Arten realisiert werden:
- Beruhigter Zulauf
- Aktiver Belüfter
Beruhigter Zulauf
Der Beruhigte Zulauf ist für Zisternenanlagen, die auch für einen Teil des häuslichen Brauchwassers eingerichtet sind, eigentlich Standard. Er sorgt auf ganz simple Weise für einen Sauerstoffeintrag direkt beim Regenwassereinlauf, indem er das Wasser durch ein langes, bis zum Zisternenboden reichendes Einlaufrohr einspeist. Der untere Auslauf bremst das Einlaufwasser durch eine 180-Wendung nach oben mit dort vergrößertem Rohrdurchmesser ab, wodurch gleichzeitig die Aufwirbelung der Sedimentschicht verhindert wird.
Aktiver Belüfter
Das Problem bei der Sauerstoffanreicherung durch den Beruhigten Zulauf ist, dass sie bei längeren niederschlagslosen Perioden nicht stattfindet. Eine zusätzliche, aktive Belüftung ist deshalb sinnvoll. Sie kann mit einem Be-und Entlüfter für Zisternen realisiert werden, unkompliziert und ohne laufende Kosten funktioniert es auch mit einem solarbetriebenen Teichbelüfter.