Hartes und weiches Löten
Es gibt zwei Arten des Lötens mit Bleilegierungen. Fast in allen Fällen des nicht industriellen Lötens wird weich mit Höchsttemperaturen von 450 Grad Celsius gearbeitet. Hartlöten bewegt sich im Temperaturbereich zwischen 450 und 1100 Grad. Während in der Elektrotechnik ausschließlich weich gelötet wird, kommt in der Installation und Verbindung von Metallbauteilen meist Hartlöten zum Einsatz.
Als Weichlote sind vier gängige Bleilegierungen im Umlauf, die meist als Lötzinne bezeichnet werden. Sie haben unterschiedliche Zusammensetzungen und Verarbeitungstemperaturen. Besonders bei empfindlichen elektronischen Leitungen und Bauteilen sind möglichst geringe Löttemperaturen gefordert.
Anteil Blei in % | Anteil Zinn in % | Anteil Kupfer in % | Anteil Silber in % | Temperatur in °C | Verbindungsart |
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60 | 40 | – | – | 235 | Bleche |
60 | 40 | – | – | 183 | Verzinnung |
49 | 50 | 1 | – | 190 | Elektrokabel |
36 | 60 | – | 4 | 180 | Feinelektronik/Platinen |
Löthitze gering halten
Das Löten mit Bleilegierungen ist eine feinmotorische Aufgabe, bei der vor allem vermieden werden muss, dass die Bauteile, Werkstücke und Untergründe zu starker Hitze ausgesetzt werden. Besonders im elektrotechnischen Bereich können viele Bauteile irreparablen Schaden nehmen und damit Schaltkreise vollständig unterbrechen. Auch bei Installationsverbindungen, die dicht gelötet werden sollen, muss die entstehende Hitze möglichst verteilt werden. Das geschieht durch das sogenannte Punktheften, bei dem zuerst einige einzelne Lötpunkte zur Vorfixierung dienen.
Mit Blei- und Zinnlegierungen lassen sich alle gängigen metallischen Baustoffe miteinander leitend und/oder dicht durch weiches Löten verbinden. Die Haltbarkeit der Lötverbindung ist limitiert. Wenn große mechanische Kräfte auf Lötverbindungen einwirken werden, muss auf das Hartlöten oder Schweißen ausgewichen werden. Weichlöten lassen sich folgende Metalle:
- Walzblei
- Kupfer
- Kupferbasierte Legierungen
- Rotguß
- Weichstahl
- Zink
- Zinn