Grundlegende DIN Regeln
Die Grundlagen der Entwässerung finden sich in der DIN 1986 (Achtung, immer die aktuelle Version von 2012 verwenden, hier gibt es zahlreiche Änderungen!). Die DIN 1986 beschäftigt sich mit allen Fragen der Entwässerung
- im Bereich von Gebäuden
- bei Grundstücken
- im Bereich der kommunalen Entwässerung
Sie ist das grundlegende Regelwerk. Dazu kommen aber auch noch andere Regelungen wie etwa für die Wartung und die Dichtheitsprüfungen bei Entwässerungsleitungen
DIN 4095
Das Regelwerk, das die geltenden Bemessungsgrundlagen und die Berechnungswege für die Dimensionierung einer Entwässerung enthält, ist die DIN 4095. Hier wird für die Berechnung vor allem der dort erwähnte „Regelfall“ verwendet. Die Berechnungsmethode „Sonderfall“ kommt in der Praxis nur selten zum Einsatz.
Grundlegend: Versickerungswert und örtliche Gegebenheiten
Zunächst einmal muss bekannt sein, welche Versickerungsleistung ein Boden jeweils aufweist. Den Versickerungswert (Versickerungsgeschwindigkeit). Diesen Wert erhält man in der Regel aus einem Bodengutachten.
Dort wird eine Versickerungsgeschwindigkeit angegeben, und dazu ein meist deutlich niedriger Rechenwert, mit dem gerechnet werden kann (und darf). Dieser Wert wird in die Formel der ATV A 138 eingesetzt.
Bodenbeschaffenheit
Die Bodenbeschaffenheit insgesamt ist ebenfalls ausschlaggebend für die Berechnung. Zum Tragen kommt hierbei vor allem der Bodenaufbau. Alle erforderlichen Werte und Ableitungen stehen ebenfalls in einem Bodengutachten. Zusätzlich wird im Bodengutachten bestimmt, welchen Umfang die „versickerungsfähige Schicht“ überhaupt hat, und wo sie sich befindet.
Regenmenge
Ausschlaggebend für die Berechnung ist auch die durchschnittliche Regenwassermenge (der sogenannte „Berechnungsregen“). Hier wird aus den durchschnittlichen Regenfällen und fünfmaliger jährlicher Überschreitung ein Durchschnittswert herausgerechnet, der ebenfalls im Bodengutachten angegeben ist.
Planung von Versickerungseinrichtungen
Versickerungseinrichtungen müssen bei der Planung der Drainage ebenfalls mit geplant werden. Im Bodengutachten wird dabei festgehalten, welche Versickerungsgeschwindigkeiten vorliegen, welche Versickerungsfläche notwendig ist, und ob eine Rigole (Versickerungstunnel) angelegt werden muss, oder ob eine Versickerungsmulde reicht. Die Vorgaben für die Größe der Mulde (Breite, Länge, Tiefe) finden sich ebenfalls im Bodengutachten.