Notwendigkeit der Drainage
Eine Drainage soll grundsätzlich fließendes Wasser vom Bereich der Kellerwände ableiten, so dass es später nicht in den Keller eindringen kann. In vielen Fällen – eigentlich in den meisten Fällen – ist so etwas nicht zwingend notwendig.
Grundsätzlich sieht schon die DIN 18195 vor, dass jeder Keller an seiner Außenseite über eine ausreichende Abdichtung verfügen muss. Die Abdichtung muss so beschaffen sein, dass sie dem jeweiligen Lastfall (Wassermenge, drückendes oder nicht drückendes Wasser ans Gebäude) angemessen ist.
Wenn eine Abdichtung – wie von der Norm vorgesehen – diesen Zweck jedoch bereits erfüllt, ist eine Drainage im Allgemeinen überflüssig. Eine Ausnahme kann höchstens bestehen, wenn ein Boden über eine sehr schlechte Sickerfähigkeit verfügt (lehmige oder torfige Bodenbeschaffenheit) und das Versickern von Niederschlagswasser damit nur sehr eingeschränkt möglich ist.
Grundsätzlich reicht aber auch hier fast immer eine entsprechend ausgeführte Abdichtung (schwarze Wanne, weiße Wanne) um den Keller ausreichend vor Feuchtigkeit zu schützen.
Nachteile von Drainagen
An einige Nachteile von Drainagen sollte man zudem immer denken:
- häufig fehlerhafte Ausführung
- hoher Kostenaufwand, schlechte Kosten-Nutzen-Rechnung
- laufende Kosten
Fehlerhafte Ausführungen
Immer wieder kommt es bei Drainagen zu fehlerhaften Ausführungen. Die hauptsächlichen Probleme sind dabei ein falsches Gefälle oder die Verwendung von falschen Rohren.
Es darf nach der DIN 4095 nur sogenannte Stangenware, niemals Rollenware verwendet werden. Die Form der Drainagerohre ist in der DIN ausdrücklich festgelegt: Typ DIN 1187 Form A oder Rohre nach DIN 4262-1 aus PVC hart.
Die Verwendung falscher Rohre führt dazu, dass die Drainage ihren Zweck nicht erfüllen kann und sogar zu zusätzlicher Wasserbelastung führen kann. Da die vorhandene Abdichtung für diese zusätzliche Belastung ja nicht ausgelegt ist, drohen hier schwere Feuchteschäden am Gebäude. Gleiches gilt für falsch berechnete Gefälle.
Kostenaufwand
Drainagen sind teuer. Sie können zwar eine geringere Schichtdicke bei der Ausführung
der Abdichtung ermöglichen, in der Praxis liegen die Kosten für das Verlegen einer Drainage allerdings deutlich höher als die Kostenersparnis durch die geringere Abdichtung.
Laufende Kosten
Drainagen müssen mindestens einmal pro Jahr gespült werden. Wird das versäumt, kann die Drainage das anfallende Oberflächen- oder Sickerwasser nicht mehr ableiten und es drohen möglicherweise ebenfalls schwere Feuchteschäden am Gebäude.