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Fensterkitt ausbessern

Von Tom Hess | 20. Oktober 2021
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Fensterkitt hat eine lange Tradition und sorgt für Witterungsschutz und Dämmung bei Fenstern. Doch im Laufe der Zeit kann er spröde werden und bröckeln. Wie Sie solche Schäden ausbessern können, ohne gleich den gesamten Kitt zu erneuern, erfahren Sie in unserem detaillierten Artikel.

Fensterkitt ausbessern
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Fensterkitt ausbessern?
Um beschädigten Fensterkitt auszubessern, entfernen Sie großzügig den Kitt rund um die Schadstelle, streichen Sie den Bereich mit Leinölfirnis, drücken Sie vorbereiteten neuen Fensterkitt in den Falz und formen Sie ihn, damit Wasser ablaufen kann. Lassen Sie ihn mindestens 7-10 Tage trocknen, bevor Sie ihn überstreichen.

Allgemeines zu Fensterkitt

Fensterkitt wird seit einigen hundert Jahren verwendet. Es ist ein Produkt, das zu rund 85 Prozent aus Schlämmkreide (Kalziumkarbonat) und 15 Prozent Leinölfirnis besteht. Unter den folgenden Bezeichnungen ist Fensterkitt bekannt:

  • Fensterkitt
  • Leinölkitt
  • Glas- oder Glaserkitt

Fensterkitt wird luftdicht aufbewahrt. Vor der Verarbeitung sollte er gut geknetet werden, damit er wieder weich und geschmeidig wird (ähnlich Plastilin für Kinder). Gegebenenfalls können Sie schon leicht eingetrocknetem Glaserkitt einen Schuss Salatöl zusetzen und dann kneten.

Weshalb Fensterkitt im Lauf der Zeit aushärtet

An der Luft, also auch im Fensterfalz, kommt es dann zu einer Oxidation. Dadurch härtet der Leinölkitt aus und wird hart als auch spröde. Der Kitt beginnt dann immer stärker herauszubröckeln. Ist der Fensterkitt so an nur sehr wenigen Stellen beschädigt, reicht es, den Kitt auszubessern.

Den Fensterkitt ausbessern

Dazu sollten Sie den Fensterkitt rund um die Schadstelle großzügig entfernen. Vorzugsweise erwärmen Sie den Glaserkitt dazu mit einem Infrarotstrahler. Zwar ginge ein Heißluftföhn auch, allerdings besteht ein hohes Risiko, dass so das Glas zu heiß wird und reißt. Insbesondere bei Fensterglas mit maximal 3 mm Stärke besteht ein hohes Risiko.

Nachdem Sie den Fensterkitt mit einer entsprechenden Spachtel herausgekratzt haben, streichen Sie den Bereich einschließlich des Holzes des Fensterrahmens großzügig mit Leinölfirnis. Je mehr das Holz den Firnis aufsaugt, umso mehr streichen Sie. Nun können Sie den vorbereiteten, neuen Fensterkitt nehmen, zu einer langen Raupe formen und die in Falz drücken. Dazu können Sie auch ein Kittmesser verwenden.

Weitere Bearbeitung der ausgebesserten Fenster

Der Kitt muss immer so geformt werden, dass Regenwasser (außen) und Kondenswasser (innen) gut ablaufen kann. Nun benötigt der neue Fensterkitt mindestens sieben bis zehn Tage zum Trocknen. Je nach Witterungsverhältnissen kann es aber auch bis zu drei Monate dauern, bis der Fensterkitt gut ausgehärtet ist. Erst jetzt können Sie den Fensterkitt überstreichen. Es ist sinnvoll, den Fensterkitt vor dem Streichen mit Farbe (auf Leinölbasis) zuvor mit Leinhalböl zu streichen.

Tipps & Tricks
Sind die schadhaften Bereiche zu groß und zu häufig, sollten Sie jedoch in Betracht ziehen, den gesamten Fensterkitt zu erneuern. Schließlich übernimmt der Fensterkitt eine wichtige Aufgabe und dämmt die Fenster auch ab.
Artikelbild: AlenaPaulus/iStockphoto