Ein Anlehngewächshaus als Wintergarten?
Als Anlehngewächshaus werden Gewächshäuser bezeichnet, denen gewissermaßen eine Seitenwand fehlt. Das hat seinen guten Grund, schließlich werden diese Gewächshäuser einfach an eine bestehende Mauer des Hauses „angelehnt“. Dabei wird die Statik des bestehenden Gebäudes nicht zusätzlich belastet, sodass keine speziellen Baumaßnahmen an der hierfür genutzten Mauer nötig sind.
Im Gegensatz zu einem „regulären“ Wintergarten sind Anlehngewächshäuser in den Baurechtsmaterien vieler Bundesländer genehmigungsfrei gestellt, sodass diese einfacher errichtet werden können.
Allerdings kommt es in dieser Frage nicht auf die Struktur und das Material dieser Gewächshäuser an, sondern auf deren Aufstellort. Wird ein Anlehngewächshaus nämlich so auf einer Terrasse platziert, dass es als verlängerter Wohnraum vom Wohnzimmer aus betreten werden kann, kann es seinen baurechtlichen Sonderstatus rasch verlieren. Umso mehr, wenn aufgrund einer installierten Heizung von einer Nutzung als Wohnraumerweiterung ausgegangen werden kann.
Ein frei stehendes Gewächshaus als Wintergarten nutzen
Auf der sicheren Seite ist man meist dann, wenn ein im Garten frei platziertes Gewächshaus saisonal als Wintergarten genutzt wird. Natürlich müssen Sie dabei gegenüber einem richtigen Wintergarten auch gewisse Nachteile in Kauf nehmen:
- nur von Frühjahr bis Herbst als eine Art Wintergarten nutzbar
- weitere Entfernung von anderen Räumen wie beispielsweise der Küche
- unter Umständen von Nachbarn unangenehm stark einsehbar
- keine feste Elektro-Installation möglich
Dafür ist ein solches Gewächshaus meistens aber immerhin günstiger zu errichten als ein vergleichbarer Wintergarten.
Die Auswahl der richtigen Verglasung
Die meisten Gewächshäuser sind grundsätzlich dafür ausgelegt, einem verbesserten Wachstum bestimmter Pflanzen und einer Saisonverlängerung zu dienen. Soll ein Gewächshaus aber als eine Art Ersatz-Wintergarten dienen, dürfen auch optische Aspekte nicht zu kurz kommen. So sollte zum Beispiel bei der Verglasung lieber echtes Glas statt den weit verbreiteten Stegdoppelplatten verwendet werden.
Allerdings kann man sich die unterschiedlichen Glasarten auch zunutze machen, um neugierige Blicke von Nachbarn abzuschirmen: Setzen Sie dafür an der den Nachbarn zugewandten Seite einfach Glas ein, welches nicht völlig transparent ist. An den anderen Seiten kann sich der Blick dagegen durch klare Scheiben für die Schönheiten Ihres Gartens öffnen.
Welche Probleme können bei einem Anlehngewächshaus als Wintergarten auftreten?
Wenn ein Anlehngewächshaus im Bereich der Terrasse als Kaltwintergarten genutzt wird, sollte man die Unterschiede zu einem modern geplanten und gebauten Wintergarten nicht unterschätzen. Schließlich kann es (insbesondere bei üppiger Bepflanzung) zum Auftreten von lästigem Kondenswasser kommen. Gelingt es dann nicht, den Wintergarten dauerhaft trocken zu halten, können Bodenbeläge, Möbel und Textilien relativ rasch mit Schimmel überzogen sein.