Öffnen, Funktion prüfen und komplett reinigen
Fachgerecht eingebaute Hebeanlagen müssen über eine normgerechte Entlüftung verfügen. Sie sollte in der Lage sein, die unvermeidbaren Geruchsentwicklungen aus Abwasser insbesondere mit Fäkalien so abzuleiten, dass kein Gestank an Aufenthaltsorten von menschlichen Nasen entsteht.
Wenn es stinkt, steht zuerst eine funktionelle und mechanische Überprüfung folgender Faktoren an:
- Blockiertes oder defektes Entlüftungsventil (Kleinanlage)
- Falsch platzierte Entlüftungsöffnung
- Undichtigkeit des Behälters, Schachts, Tanks
- Undichte Anschlüsse (Druckleitung, Entlüftung, Zulauf)
- Unterdruckentstehung und Ausfall der Geruchssperren (Siphon) der Zuläufe
- Verschmutzte Bauteile und Gehäuseinnenräume
- Verstopfte oder zugesetzte Entlüftung (Dachöffnung muss auch kontrolliert werden)
- Zugesetzter Aktivkohlefilter (Kleinanlage)
Dem Öffnen und prüfen der Anlage muss ein detailliertes und umfassendes Reinigen folgen. Eventuell beschädigte, defekte oder verklemmte Bauteile werden freigelegt oder ersetzt.
Biochemischen Prozess beeinflussen
Mit einem anderen Fokus nähern sich Methoden, den Geruchsverursacher mindestens abzumildern oder idealerweise auszuschalten. Gestank entsteht aus organischen Zersetzungsprozessen. Wenn diese biochemische Reaktion beeinflusst wird, kann der als Gestank empfundene Geruch unter die Wahrnehmungsgrenze gebracht werden.
Zu bedenken ist bei diesen Methoden, dass Gestank eine warnende Wirkung besitzt. Wenn eine Hebeanlage stinkt, handelt es sich um einen Indikator für ein mechanisches oder technisches Problem. Wird die Quelle der Geruchsentwicklung ausgeschaltet, bleiben technische Defekte und Undichtigkeiten unter Umständen unentdeckt. Daraus kann dann ein überraschendes Überlaufen der Hebeanlage entstehen.
Neben chemischen Substanzen, die organische Zersetzung abtöten, gibt es Spezialanbieter, die dem natürlichen Prozess natürliche Neutralisierer entgegensetzen. Beispielsweise werden den verursachenden anaeroben Mikroorganismen die gegenteilig wirkenden aeroben Kulturen zugefügt. Auch Mischungen von Mikroorganismen mit Tensiden ohne Biozide und mit Sporen von Fressbakterien versetzte Mittel sind erhältlich.