Ein Naturmaterial mit beeindruckender Vielfalt
Grundsätzlich lassen sich die meisten Holzarten natürlich durchaus auf einen Nenner bringen: Holz ist im Allgemeinen brennbar und lässt sich mit einer Säge oder anderen Werkzeugen in Form bringen. Der natürlich gewachsene Rohstoff ist vielseitig verwendbar und kann mitunter sogar von Schädlingen zerfressen werden. Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille: So vielseitig sich die Natur in den Wäldern rund um den Globus präsentiert, so variantenreich ist auch die Bandbreite der weltweit auffindbaren Holzarten. Diese Tausenden von Holzarten weisen jeweils durchaus sehr individuelle Eigenschaften auf, die sich ganz grob auf die folgenden Kategorien herunterbrechen lassen:
- Forstkultur und Preis
- Farbe und Maserung
- Holzdichte
- Vor- und Nachteile für bestimmte Verwendungszwecke
Wodurch kommen Preisunterschiede zustande?
Ob im Baumarkt oder bei der Anschaffung von Möbeln – es ist offensichtlich, dass die Preisspanne verschiedener Holzarten eklatant auseinander klaffen kann. Dies liegt nicht nur an der Hochwertigkeit bestimmter Hölzer, sondern vor allem am Marktpreis, der sich aus Angebot und Nachfrage zusammensetzt. Während Baumarten wie die Fichte weltweit sehr weit verbreitet sind, wachsen andere Baumarten nur in einigen ausgewählten Regionen. Außerdem zählt insbesondere die Fichte zu den sehr rasch wachsenden Baumarten. Dagegen kann es bei manchen Baumarten viele Jahrzehnte dauern, bis der Stamm einen wirtschaftlich interessanten Umfang erreicht hat.
Bei den in der Regel teuren Tropenhölzern aus exotischen Regionen kommt hinzu, dass diese bei der Verarbeitung bereits lange und teure Transportwege hinter sich haben. Außerdem können viele tropische Baumarten im Gegensatz zu den meisten heimischen Hölzern gar nicht sinnvoll in forstwirtschaftlichen Mono-Kulturen angebaut und geerntet werden.
Farbe und Maserung verschiedener Holzarten
Bei der Farbe des Holzes kann es nicht nur zwischen verschiedenen Holzarten Unterschiede geben. Auch innerhalb einer Holzart können relativ weite Bandbreiten von Farbschattierungen auftreten. Diese hängen nicht nur von den Wachstumsbedingungen ab, sondern auch davon, ob es sich um Splintholz oder das meist dunklere Kernholz handelt.
Für eine eher schlichte und zeitlose Charakteristik werden oft helle Holzarten bevorzugt. Rötliche und dunkle Holzarten eignen sich zwar gut für eine besonders ausdrucksstarke Raumgestaltung. Allerdings können sie wie stark gemaserte Holzarten untereinander schwieriger zu kombinieren sein.
Holzdichte: weiche und harte Hölzer
Während manche Holzarten besonders weich sind, weisen harte Holzarten eine höhere Materialdichte und damit in der Regel auch ein höheres spezifisches Gewicht auf.
Diese Unterschiede wirken sich einerseits auf die Materialauswahl aus, weil sie Bearbeitung verschiedener Holzarten entweder leichter oder schwerer machen: So gilt beispielsweise Eichenholz als besonders haltbar und beständig. Trotzdem wird für Holzschnitzereien oft Lindenholz verwendet, das sich wesentlich leichter bearbeiten lässt.
Andererseits kann auch das Gewicht zum bestimmenden Faktor werden: So gilt zum Beispiel das außergewöhnlich leichte Balsaholz als ideales Material für Flugzeugmodelle.
Auch geschlagenes Holz kann sich noch verändern
Sie sollten sich immer auch der Tatsache bewusst sein, dass sich selbst geschlagenes Holz noch verändern kann. Das gilt umso mehr, wenn es sich um sehr frisch geerntetes Holz handelt. So können die Oberflächen heller Hölzer unter häufiger Sonneneinstrahlung relativ stark nachdunkeln. Größere Holzstücke wie die Balken eines Dachstuhls „arbeiten“ aber auch: Das heißt, es können sich Risse und Verformungen bilden. Das muss auf die Statik eines Dachstuhls nicht unmittelbar Auswirkungen haben. Ärgerlich ist es aber beim Bau von Musikinstrumenten oder Möbeln aus Holz.